Stelter strategisch

Der doppelte Krieg gegen Cash

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Doppelter Angriff auf unser Geld

Risiko Bankkonto

Natürlich sollte nicht das gesamte Vermögen in Liquidität gehalten werden. In einem sauber strukturierten Portfolio mit Aktien, Immobilien und Gold sollte der Anteil zwischen 20 und 40 Prozent liegen. Je höher das Bewertungsniveau der anderen Assets, desto höher der Anteil der Liquidität. Heute also eher mehr.

Problematisch ist das Halten von Liquidität jedoch mit Blick auf die Sicherheit von Bankeinlagen. Seriöse Studien zeigen, dass es um das europäische Bankensystem weitaus schlechter gestellt ist, als uns EZB und Politik glauben machen wollen. Damit ist die Gefahr sehr groß, bei der nächsten Krise in Form von sogenannten Bail-ins zur Kasse gebeten zu werden. Aus der Tatsache, dass Italien sich um diesen Weg herumgedrückt hat, zu schließen, dass dies auch künftig und auch bei uns der Fall wäre, ist leichtsinnig.

Deshalb bietet es sich an, die Liquidität als Bargeld zu halten. Doch genau diesen Fluchtweg versperren Notenbanken und Regierungen, in dem Bargeldnutzung zunehmend eingeschränkt wird. Vordergründig geht es um die Bekämpfung von Kriminalität, in Wahrheit um den Versuch, die Flucht aus dem Bankensystem zu verhindern und potenziell noch negativere Zinsen durchzusetzen.

Beim Euro kommt noch hinzu, dass man nicht sicher sein kann, dass es ihn in ein paar Jahren noch gibt. Schon vor Monaten habe ich deshalb Schweizer Franken für den Tresor empfohlen.

Neben Bargeld sollten Anleihen solider Schuldner mit kurzer Restlaufzeit in das Portfolio genommen werden. Diese dienen als Ersatz für die Liquidität und sollten auch so gesehen werden. Liquidität, die bei sichereren Schuldnern als den Banken geparkt wird.

Der doppelte Angriff auf unser Geld ist ein Alarmzeichen erster Güte. Noch haben wir die Zeit und die Möglichkeit darauf zu reagieren.

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