Studium Die besten Auszahlpläne für sicheres Studieren

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Höhere Zinsen bei längerer Laufzeit

Untersucht wurden nicht nur Auszahlpläne mit fünf Jahren Laufzeit, sondern auch zehnjährige. Dort kommen die besten Angebote ebenfalls von der VTB Direktbank und von der IKB. Der Zins liegt mit 1,9 Prozent für ein Modell mit Verbrauch des Kapitals schon deutlich höher als bei der fünfjährigen Variante. Dafür muss der Anleger allerdings auch eine deutlich längere Laufzeit hinnehmen.

Auszahlpläne zehn Jahre ohne Kapitalverzehr

„Länger laufende Auszahlpläne können eine gute Unterstützung zur monatlichen Rente sein“, erklärt Finanzexperte Herbst. Viele Sparer würden aus Angst vor zu viel Risiko nicht mehr in Aktien investieren wollen und suchten daher sichere Alternativen. „Über zehn Jahre hinaus sollte ein Entnahmeplan aber nicht abgeschlossen werden“, sagt Herbst. Das lohne sich nicht, die Wahrscheinlichkeit steigender Zinsen sei zu hoch.

„Der Vorteil eines Bankauszahlplans ist die Sicherheit und Planbarkeit“, sagt Annabel Oelmann, Finanzexpertin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Das gelte insbesondere für den Zins. Gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase haben die Bank-Entnahmepläne deshalb auch einen gravierenden Nachteil: „Auch wenn die Zinsen wieder steigen, bleiben sie beim Bankauszahlplan konstant niedrig“, sagt Oelmann. Im Gegensatz zu Fondsentnahmeplänen, deren Rendite von aktuellen Kursen abhängt, bieten Bank-Entnahmepläne zwar eine sichere, aber auch konstant niedrige Rendite im Vergleich.

Auszahlpläne zehn Jahre mit Kapitalverzehr

„Weiterer Nachteil ist oft die mangelnde Flexibilität“, sagt Oelmann. Die Verbraucherschützerin rät Anlegern, sich im Vorfeld bei der Bank zu erkundigen, ob Auszahlraten verändert oder ausgesetzt werden können. „Auch eine vorzeitige Kündigung ist nicht immer möglich“, sagt Oelmann.

Warten auf die Zinswende

In Zukunft könnten die Zinsen auch bei Auszahlplänen schrittweise wieder attraktiver werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Fed endlich an der Zinsschraube dreht. Noch ist unklar, ob die US-Notenbank schon im September den Leitzins leicht erhöht, oder doch erst im Dezember oder noch später. Zuletzt zweifelten Beobachter, die Fed könne die aktuellen Turbulenzen rund um China und die Weltwirtschaft zum Anlass nehmen, die Zinswende nochmals zu verschieben. Zuletzt sprachen vergleichsweise positive Arbeitsmarktdaten aus den USA allerdings dafür, dass die Zinswende doch schon im September kommen könnte.

Dafür sprechen insbesondere die niedrige Arbeitslosenquote von offiziell 5,1 Prozent und die auch im August leicht gestiegenen Stundenlöhne. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte die Inflation zunehmen, spätestens das sollte die Fed zum Eingreifen bewegen.  

Auszahlpläne fünf Jahre ohne Kapitalverzehr

Allerdings: auch wenn die Fed den Zins erhöht, wird sie wohl vorerst keine großen Zinssprünge machen. Die Zinsen dürften also wenn nur langsam steigen, zumal die Europäische Zentralbank (EZB) weiter Anleihen kauft und damit noch weit von einer Zinserhöhung entfernt ist. Auch die chinesische Zentralbank hat mit den jüngsten Zinssenkungen eher in die entgegen gesetzte Richtung gearbeitet.

Anleger müssen also weiterhin abwägen, ob sie ihr Geld über mehrere Jahre relativ sicher, aber eben auch vergleichsweise unrentabel in einen Auszahlplan investieren wollen, oder ob sie abwarten, bis die Zinsen wieder steigen. An diesem Punkt sind diejenigen, die eine Finanzierung für das Studium abschließen wollen, klar im Vorteil: der Semesterbeginn wird nicht auf die Zinswende warten.

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