Tipps für Sparer Wohin mit dem Geld im Zinstief?

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Investitionen in Immobilien

Für Baufinanzierer, Hauskäufer und Eigentümer, die ihre Hypothek umschulden möchten, sind aber auch drei Prozent noch historisch niedrig. Derzeit herrscht eine günstige Sonderkonstellation niedriger Zinsniveaus, ohne dass die Immobilienpreise bereits davon galoppiert seien. Übertriebene Eile sei jedoch nicht geboten. „Es besteht da kein Grund zur Panik. Die Zinsbedingungen sind zwar derzeit ideal, aber wichtiger sollte Immobilienkäufern zunächst die Wahl eines werthaltigen Objekts und eine auf die eigenen Bedürfnisse passende Finanzierungsstruktur sein“, empfiehlt Haselsteiner. „Der deutsche Immobilienkunde ist seit zwei Jahren der Profiteur der Euro-Krise.“

Nach den Daten von Interhyp ist bei Immobilienfinanzierungen noch immer die zehnjährige Festschreibung der Zinshöhe die gefragteste Finanzierungsvariante. Dabei würde sich eine Zinsbindung über 15 Jahre eigentlich aufdrängen. „Eine Finanzierung über 15 Jahre ist nur geringfügig teurer, bietet mehr Planungssicherheit und bietet dennoch nach zehn Jahren immer die Möglichkeit, das Baudarlehen vorzeitig abzulösen oder in einen neuen Kredit zu den dann gültigen Konditionen umzuschulden – ohne Nachteil für den Schuldner“, argumentiert Haselsteiner.

Der beste Weg zur günstigen Baufinanzierung: Der Vergleich aktueller Hypothekenzinsen. Die Zinsmeldungen der Vermittler werden von Banken und Hausfinanzierern regelmäßig überprüft.

Gute Chancen auf steigende Immobilienpreise

Ein weiterer Vorteil: Die Voraussetzungen für einen Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland sind derzeit so gut wie seit 15 Jahren nicht mehr. Profitieren werden dabei vor allem die Ballungsgebiete. Dort ziehen auch die Mieten deutlich an. Wer also anstatt zu sparen und Mickerzinsen einzustreichen in einen langlebigen Sachwert wie eine Immobilie investiert, baut derzeit weit schneller Vermögen auf, als dies bei einem Hypothekenzins von fünf bis sechs Prozent möglich wäre. Voraussetzung ist allerdings, dass die nicht aufgrund marodierender Bausubstanz oder ungünstiger Lage mit den Jahren an Wert verliert. Angehende Eigenheimbesitzer und Vermieter, die das beherzigen und solide finanzieren, finden derzeit also ideale Bedingungen vor.

Einziger Wermutstropfen für Hauskäufer: Es mangelt an geeigneten Objekten, so dass es in einzelnen Großstadtvierteln bereits zu Preisübertreibungen kommen kann. Dass die Banken und Hausfinanzierer derzeit zu einer allzu laxen Vergabe von Krediten neigen, kann Haselsteiner indes nicht erkennen. „Das Kreditverhalten der deutschen Banken ist weiterhin sehr vernünftig und eher konservativ. Sonst wäre die Nachfrage nach Finanzierungen noch viel höher.“ Die Gefahr einer Immobilienblase, wie sie in Spanien geplatzt ist und bei einzelnen Objekten zu Preisrückgängen von 30 oder 40 Prozent geführt hat, sieht er daher nicht heraufziehen.

Anschlussfinanzierer haben dieses Problem ohnehin nicht, für sie ist das aktuelle Zinsniveau optimal. Wer dann noch Ersparnisse nutzen kann, um seine Schuldenlast in der Umschuldungsphase zu senken, spart weit mehr, als er durch Festgeld oder sichere Rentenpapiere verdienen könnte. Es gilt die alte Faustregel, dass eine Senkung der Schulden einer renditeträchtigen Geldanlage vorzuziehen ist. Angesichts der niedrigen Sparzinsen und den Risiken, die mit renditeträchtigeren Geldanlagen verbunden sind, eigentlich eine Binsenweisheit. Aber selten war sie so nützlich wie heute.

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