Schritt 3: Dienstleister beauftragen
Wenn eigene Blockchain-Entwickler im Haus arbeiten, kann ein Start-up die Ausgabe der digitalen Münzen natürlich in Eigenregie übernehmen. Schließlich ist der Vorteil der Ethereum-Blockchain, dass jedes Unternehmen seine eigenen Coins ausgeben kann. Fast alle ICOs nutzen nämlich die ERC20-Tokens von Ethereum.
Aber nur selten sind die eigenen App-Entwickler auch Blockchain-Experten. Dann muss ein Dienstleister helfen. D-fine Next hat für Savedroid etwa die Entwicklung der digitalen Verträge übernommen, die als Grundlage für die Ausgabe der Tokens dienen.
Schritt 4: Vorverkauf organisieren
Fast jedes ICO startet mittlerweile damit, dass die Start-ups bei Anlegern auf Tuchfühlung gehen. So auch Savedroid. Also wird in einem Vorverkauf, dem Pre-Sale, ein Teil der Tokens auf dem Markt platziert. „Fünf Prozent der ausstehenden Tokens haben sich in der Branche als üblich etabliert“, sagt Hankir. Über die Erstinvestoren im Pre-Sale solle Aufmerksamkeit geschaffen werden – und letztlich eine höhere Nachfrage für den eigentlich Start des ICOs.
Das scheint bei Savedroid funktioniert zu haben: Im Vorverkauf rissen Anleger Hankir die digitalen Münzen förmlich aus den Händen, nach sieben Stunden hatte Savedroid fünf Millionen Euro eingesammelt und alle Münzen im Pre-Sale waren ausverkauft.
Schritt 5: Börsenplatz auswählen
Bislang gibt es noch keine Qualitätskriterien oder Indizes für ICO-Tokens, an denen Anleger sich orientieren können und die ihnen über die Qualität der Anlagen eine Auskunft geben. Sowohl Anleger als auch Start-ups müssend deshalb prüfen, wo sie die digitalen Münzen handeln wollen – um am Ende kein Geld zu verlieren.
Für Savedroid steht bereits einer der künftigen Börsenplätze fest: HitBTC, ein wichtiger Marktplatz, der unzählige ICO-Tokens listet.
Doch damit die Münzen eines Start-ups an den Börsenplätzen handelbar werden, müssen die Start-ups sich bewerben – und eine Gebühr an die Marktplätze zahlen.
Allein der Umfang der Bewerbung unterscheidet sich deutlich, sagt Hankir. Ein bis zwei Tage habe sein Team investiert, um die Bewerbung für einen der führenden Handelsplätze fertig zu machen. Andere Anbieter fordern weniger Unterlagen, so dass es nur ein paar Stunden dauere.
„Wir müssen die Eigentümerstruktur offenlegen, Passkopien einsenden, die Pläne für den Tokensale und Vorverkauf einreichen.“ Sowohl die Börsenbetreiber müssen darauf vertrauen, dass die Start-ups ein solides Geschäftsmodell verfolgen – und auch die Start-ups müssen darauf vertrauen, dass der Handelsplatz mit ihren Unterlagen vertraulich umgeht. Denn die meisten Krypto-Börsenplätze sind selbst noch Start-ups.