Umfrage Wofür die Deutschen sich verschulden

Ein Schuldnerberater erklärt einer Kundin ihre Situation Quelle: dpa

Ob Möbel, Autos oder Urlaub: Viele Deutsche verschulden sich für ihre Konsumwünsche. Eine Umfrage zeigt, wofür die meisten Deutschen Kredite aufnehmen.

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Kaufrausch auf Pump: Knapp jeder dritte Deutsche (32 Prozent) nutzt derzeit mindestens eine Finanzierung. Durchschnittlich haben Finanzierungsnutzer in Deutschland zwei Kredite parallel laufen und müssen noch 10.500 Euro zurückzahlen. Sieben Prozent der Befragten nutzen sogar fünf Finanzierungen und mehr. Ratenkredite sind dabei die beliebteste Finanzierungsform – etwa jeder Vierte nutzt einen Ratenkredit. Das geht aus der aktuellen Umfrage „Marktstudie 2018 – Konsum- und Kfz-Finanzierung“ der GfK Finanzmarktforschung im Auftrag des Bankenfachverbands hervor. Für die repräsentative Erhebung wurden 1830 Interviews mit Personen zwischen 18 und 69 Jahren geführt.

Der wichtigste Grund für eine Kreditaufnahme ist dabei wie im Vorjahr auch ein fahrbarer Untersatz: 31 Prozent der Interviewten gaben an, eine Finanzierung für einen Neuwagen aufgenommen zu haben. Weitere 28 Prozent nannten die Anschaffung eines Gebrauchtwagens als Finanzierungsgrund. Im Vergleich zum Vorjahr werden mehr Neuwagen finanziert: Der Anteil nahm um fünf Prozentpunkte zu. Möbel und Kücheneinrichtung landen gleichbleibend mit 17 Prozent auf dem dritten Rang.

Wofür die Deutschen sich sonst noch verschulden, zeigt die nachfolgende Übersicht:

Wofür die Deutschen einen Kredit aufnehmen

Wie die Digitalisierung das Kreditgeschäft verändert

Die Umfrage zeigt auch: Online-Kreditgeschäften steht der Großteil der Deutschen weiter kritisch gegenüber. Zwar kamen 37 Prozent der Ratenkredite teilweise über das Internet zustande, das heißt, sie wurden etwa online beantragt, aber dann persönlich oder per Post abgeschlossen. Lediglich zwei Prozent kamen ausschließlich online zustande. Einen Kredit gar über das Smartphone aufzunehmen, ist auch 2018 noch immer für 85 Prozent der Befragten unvorstellbar.

Zwar ist der Marsch in eine Bankfiliale nach wie vor die wichtigste Informationsquelle vor dem Abschluss einer Finanzierung (46 Prozent). Die Deutschen informieren sich aber mehr und mehr vorab im Netz über Kreditmöglichkeiten, statt alles persönlich mit einem Berater zu besprechen. Jeder Vierte recherchiert auf Banken-Webseiten vor der Aufnahme eines Kredites, 20 Prozent der befragten Finanzierungsnutzer gaben an, sich zuvor auf einem Online-Vergleichsportal informiert zu haben.

Testberichte in Zeitschriften nannten nur fünf Prozent der Finanzierungsnutzer als Informationsquelle. Gespräche mit Freunden und Verwandten waren für elf Prozent eine wichtige Informationsquelle.

Banken-Apps sind laut der Umfrage seit 2012 auf dem Vormarsch. 33 Prozent aller Befragten gaben an, bereits eine App für ihre Bankgeschäfte zu nutzen, vor allem für Online-Banking (32 Prozent). Das ist ein deutlicher Anstieg: Vor sechs Jahren machten dies erst fünf Prozent der Verbraucher.

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