
Berlin Es gibt wenig, über das sich Finanzbeamte so ärgern wie jüngst über den Newsletter „Steuertip“ des Verlags Marktintern. Unter der Überschrift „Der Goldanlagen-Steuerclou“ warb dort der Experte Peter Midasch für ein Steuersparmodell, das unter gut verdienenden Managern offenbar immer beliebter wird.
Man gründe eine britische Rohstoff-Handelsgesellschaft, lasse diese Gold kaufen und deklariere den Kaufpreis in der deutschen Steuererklärung als Verlust: Dieser mindert dann das zu versteuernde deutsche Gehalt bis auf null. Wird das Gold aus dem Umlaufvermögen der britischen Limited im Jahr drauf verkauft, fallen Steuern nur auf einen etwaigen Gewinn - durch einen gestiegenen Goldpreis - an. Das Modell „Goldfinger“ funktioniert auch mit jedem anderen Rohstoff.
Die Goldreserven der Staaten
Goldschatz: 8.133,5 Tonnen, Anteil an den Währungsreserven: 75,7 Prozent
Stand: Januar 2014
Goldschatz: 3.387,1 Tonnen, Anteil an den Währungsreserven: 72,8 Prozent
Goldschatz: 2.814 Tonnen
Goldschatz: 2.451,8 Tonnen, Anteil an den Währungsreserven: 72,1 Prozent
Goldschatz: 2.435,4 Tonnen, Anteil an den Währungsreserven: 70,5 Prozent
Goldschatz: 1.054,1 Tonnen, Anteil an den Währungsreserven: 1,7 Prozent
Goldschatz: 1.040,1 Tonnen, Anteil an den Währungsreserven: 10,6 Prozent
Goldschatz: 1.015,1 Tonnen, Anteil an den Währungsreserven: 9,5 Prozent
Goldschatz: 765,2 Tonnen, Anteil an den Währungsreserven: 3,2 Prozent
Goldschatz: 612,5 Tonnen, Anteil an den Währungsreserven: 59,7 Prozent
Goldschatz: 557,7 Tonnen, Anteil an den Währungsreserven: 9,9 Prozent
Goldschatz: 502,1 Tonnen, Anteil an den Währungsreserven: 32,9 Prozent
„Der Goldanlagen-Steuerclou beruht auf einer soliden rechtlichen Grundlage“, schreibt Midasch - und seither bemühen sich die Länder-Finanzministerien, den Gegenbeweis anzutreten: Denn auf 700 Millionen Euro beläuft sich der jährliche Steuerausfall aus diesem Steuersparmodell inzwischen.
Es gilt als interessant für jeden, der jährlich Einkünfte über 500.000 Euro versteuern muss. Besonders in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen wird es nach Beobachtung der Finanzministerien immer beliebter. Im Jahressteuergesetz 2013 will Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) es nun stoppen, nachdem der Bundesrat dies vehement in einer Initiative gefordert hat. Der beste Weg werde aber noch geprüft, heißt es aus dem Bundesfinanzministerium.