Ökologische und ethisch unbedenkliche Alternativen zu den klassischen Anlageinstrumenten sind auch deshalb stärker in den Fokus institutioneller wie privater Investoren gerückt. Und Anleger werden je nach Geschmack und Risikoneigung fündig. Das fängt schon mit sicheren Zinsprodukten der nachhaltigen Banken an, bei denen die Gelder durch den Einlagensicherungsfonds der Banken geschützt sind. Wer über die Börse partizipieren wollte, kann aus rund 300 jederzeit handelbaren Investmentfonds auswählen. Für Anleger, die hohe Risiken nicht scheuen, gibt es schließlich auch noch Angebote für direkte Beteiligungen an Projekten, beispielweise über geschlossene Fonds oder Genussrechte für eine Investition in erneuerbare Energie aus Sonne, Wind und Wasser, Waldwirtschaft oder Mikrokreditfinanzierung. Im ersten Schritt muss es daher für den Anleger darum gehen, die eigene Risikoneigung und -tragfähigkeit zu bestimmen. Erst wer weiß, was und wie viel er zu riskieren bereit ist, sollte sich auf die Suche nach einem grünen Investment und dem passenden Anlagevehikel machen.
Sparprodukte nachhaltiger Banken
Vor allem für sicherheitsorientierte Anleger, die feste Zinsen ohne Verlustrisiko bevorzugen, hat sich das Angebot verbessert. Selbst die Sparkassen und Volksbanken haben mittlerweile oft klimafreundliche Sparprodukte im Angebot. Damit haben sie auf den starken Kundenzulauf bei den nachhaltigen Banken reagiert, die von der Abkehr vieler Kunden konventioneller Banken profitiert haben. Grüne Banken konnten ihre Kundenzahl dadurch jährlich im zweistelligen Prozentbereich steigern.
Die zehn wichtigsten Aktien-Regeln
Gegen die größer werdenden Unwägbarkeiten sollte man sich zuallererst mit einer Strategie wappnen: Wer an kräftiges Wachstum in Deutschland glaubt, an einen anhaltenden Boom der Schwellenländer und hohen privaten Konsum, kann weiter am Aktienmarkt investieren. Wer skeptisch ist, sollte seine Bestände hingegen nicht aufstocken.
Eng verbunden mit der ersten Regel: Immer wieder kommt es vor, dass sich Dinge anders entwickeln, als man erwartet hat. Es ist wichtig, sich selbst immer wieder zu hinterfragen und nicht jeder Entwicklung hinterherzulaufen. Eine solche Reaktion zeugt nicht von einem geringen Vertrauen in die eigene Strategie. Es kostet meist auch Geld, weil die Masse schon vorher diese Richtung eingeschlagen und das Gros an Rendite eingefahren hat.
Groß oder klein, spekulativ oder konservativ, liquide oder illiquide, dividendenstark oder dividendenschwach, Substanz oder Wachstum: Bei Aktien ist die Auswahl riesig. Der richtige Mix aus spekulativen und konservativen Titeln hilft, Schwankungen zwischen guten und schlechten Zeiten auszugleichen. Nicht zu unterschätzen sind starke Dividendenzahler, die Jahr für Jahr den Grundstock für eine solide Rendite legen.
Keine Frage, die Börsen haben in den vergangenen zehn Jahren stärker geschwankt als in allen Dekaden zuvor. Das wird so bleiben, mit wachsendem Computerhandel sogar noch zunehmen. Wer sein Risiko minimieren will, baut Barrieren ein – sogenannte Stopps. Gerne werden Stopps bei 20 Prozent über und unterhalb des aktuellen Kurses gewählt. Dann wird automatisch verkauft, wenn diese Grenzen erreicht sind. Kommt eine Phase überraschend steigender Kurse mit anhaltendem Aufwärtstrend, lässt sich die Barriere leicht nach oben verschieben. Wichtig ist dann, auch die Barriere am unteren Ende nachzuziehen.
Wichtig in Phasen überraschender Kurssteigerungen oder -stürze ist es, das Verhalten der Masse zu beobachten. Ist es noch nachvollziehbar oder völlig irrational? Häufig ist es irrational. Dann hilft meist die zweite Regel: Widerstandskraft zeigen. Nach einigen Monaten kehrt die Rationalität von ganz allein zurück. Der Kurssturz aus dem vergangenen Jahr und die jüngste Entwicklung beweisen das gerade wieder.
Sind Aktien wie seit Jahresbeginn schon um 30, 40 oder gar 50 Prozent gestiegen, dann sind Anschlussgewinne in der Regel nur noch schwer zu erzielen. Phrasenverdächtig ist zwar die alte Weisheit: „An Gewinnmitnahmen ist noch niemand zugrunde gegangen.“ Richtig ist sie trotzdem.
Firmenchefs haben einen gewaltigen Vorteil gegenüber normalen Aktionären. Sie wissen weit mehr als jeder Analyst oder Kommentator, wie es in ihrem Unternehmen aussieht. Insider nennt man sie deshalb. Sie melden ihre Orders innerhalb von fünf Handelstagen an die Börsenaufsicht Bafin. Das Handelsblatt veröffentlicht alle zwei Wochen das sogenannte Insider-Barometer, das aus der Summe aller Kauf- und Verkaufsorders Schlüsse für den weiteren Verlauf in Dax & Co. zieht. Jüngste Tendenz: Vorstände und Aufsichtsräte verkaufen mehr als sie kaufen. Vorsicht also!
Terroranschläge und Naturkatastrophen kommen unerwartet. Politische Konflikte wie aktuell zwischen Israel und dem Iran schwelen meist länger. Entscheidende Wahlen wie jüngst in Russland und in diesem Jahr noch in Frankreich und den USA sind vorhersehbar und haben immer Einfluss auf die Börse. Dabei gilt generell: Wahljahre sind gute Börsenjahre.
Mit Optionsscheinen oder Bonus-Zertifikaten lässt sich zwar aus einem Aufwärtstrend ein noch größerer Profit schlagen. Dies sind jedoch in der Regel Wetten ohne realen Hintergrund. Aktien sind reale Werte.
Vor allem Aktien einzelner Branchen unterliegen immer wieder gewissen Moden. Doch die wechseln wie im realen Leben, und manchmal geht das schneller, als man denkt. Das bekommt gerade die einst angesehene Solarenergie-Branche bitter zu spüren.
Einer Aufstellung der Verbraucherzentrale Bremen zufolge, bieten Bankensparbriefe und Sparpläne, die in erneuerbare Energien sowie in Energieeffizienz in Immobilien und Unternehmen investieren, feste Zinssätze zwischen zwei und drei Prozent – abhängig von Laufzeit und Kündigungssperrfristen und ohne Verlustrisiko. Die Ersparnisse sind sicher, weil sie über die gesetzliche Einlagensicherung und oft zusätzlich über die Sicherungssysteme der Bankenzusammenschlüsse vor einer Pleite des Geldinstituts geschützt sind. Bei den im engeren Sinne nachhaltigen Banken in Deutschland, also der Umweltbank, der GLS Bank, der Ethikbank der Volksbank Eisenberg, der Triodos Bank sowie den kirchlichen Banken sind die Zinsen mit maximal 2,5 Prozent zwar nicht ganz so hoch, dafür folgen die Anlagekriterien meist noch strengeren Kriterien für Nachhaltigkeit und ethisches Wirtschaften.
Offene Investment- und Indexfonds
Bei den einschlägigen Fondslösungen bleiben nachhaltige Geldanlagen mit einem Anteil von schätzungsweise zwei Prozent der insgesamt in Fonds investierten Gelder weiter eine Nische. Zwar etabliert, aber eben immer noch winzig. Hier hat sich in den vergangenen Jahren die Erkenntnis unter Anlegern durchgesetzt, dass Investoren mit ihrem grünen Geld genauso Schiffbruch erleiden können, wie mit klassischen Investments. Jüngstes Negativbeispiel ist die Solarenergiebranche. Investoren steckt das grandiose Scheitern diverser Solarzellenhersteller noch in den Knochen.