
Der Fonds Pimco Total Return hat nach milliardenschweren Kapitalabflüssen seinen Titel als weltgrößter Anleihenfonds verloren. Das ist Schätzungen von Pimco und seinem Rivaen Vanguard zu entnehmen.
Anleger zogen im April weitere 5,6 Milliarden Dollar aus dem Vorzeigefonds der Allianz -Tochter Pimco ab. Der Total Return Fund verwaltete damit Ende des Monats noch 110,4 Milliarden Dollar, wie Pimco am Montag mitteilte.
Der Vanguard Total Bond Market Index Fund entthronte laut einem Vanguard-Sprecher den Pimco Total Return Fund per Ende April mit einem verwalteten Vermögen von 117,3 Milliarden Dollar.
Pimco Total Return musste im April den 24. Monat in Folge Abflüsse verkraften. Im März waren 7,3 Milliarden Dollar aus dem Pimco Total Return Fund abgeflossen. Vor allem kurz nach dem überraschenden Abgang von Pimco-Gründer und -Anlagechef Bill Gross Ende September waren viele Investoren davongelaufen.
Beinahe zwei Jahrzehnte lang war Pimco Total Return der größte Anleihenfonds der Welt. Noch vor einem Jahr trennten ihn und den Konkurrenzfonds von Vanguard mehr als 100 Milliarden Dollar. In der Spitze hatte der Fonds im April 2013 etwa 293 Milliarden Dollar verwaltet.
Doch nicht nur der vielbeachtete Abgang von Bill Gross trägt zum Kapitalabfluss bei Pimco bei. Ein weiterer Grund für die Wende liegt nach einer Analyse des "Wall Street Journal" im veränderten Anlegerverhalten.
Demnach fühlen sich Anleger inzwischen stärker zu einfachen Fonds ohne Schnickschnack hingezogen. Der Trend geht zu passiven Anlagestrategien, die sich auf beliebte und gut gestreute Marktindizes stützen - anstatt mögliche Perlen von Star-Investoren aussuchen zu lassen, so wie es bei Pimco der Fall war. Vanguard dagegen ist bekannt für einen passiven Ansatz.
Pimco soll unterdessen ein weiteres Feld betreten haben: Investitionen in Einfamilienhäuser.