Wer mit 50 noch nicht gegen alle wesentlichen existenziellen Risiken geschützt ist, sollte dies rasch nachholen. Wer Familie hat oder noch einen großen Immobilienkredit abzahlen muss, sollte etwa eine Risikolebensversicherung abschließen, die das Auskommen der Familie und die Schuldentilgung ermöglicht. Ist das Todesfallrisiko noch nicht versichert, sollten sich die Mitglieder der Generation 50Plus damit beeilen. Denn je älter der Versicherungsnehmer und je angegriffener sein Gesundheitszustand – und das schließt die persönliche Krankengeschichte der vergangenen zehn Jahre mit ein – umso teurer ist der Versicherungsschutz. Gerade bei den Gesundheitsfragen sind die Versicherungen pingelig, sie müssen unbedingt vollständig und wahrheitsgemäß beantwortet werden. Sonst riskieren Versicherte, dass die Assekuranz im Todesfall die Zahlung wegen falscher Angaben bei Vertragsabschluss verweigert. Risikolebensversicherungen haben aber immerhin den großen Vorteil, dass sie nur das Todesfallrisiko abdecken. Anders ist es bei den weit verbreiteten Kapitallebensversicherungen, die zugleich teure und kaum rentable Sparkomponenten beinhalten und zum Teil noch nicht einmal einen Schutz gegen Berufsunfähigkeit bieten.
Wer noch eine alte, bereits angesparte Kapitallebensversicherung hat, sollte diese jedoch ruhig behalten. Langjährig Versicherte profitieren hier einerseits von höheren Garantiezinsen, andererseits vom Zinseszinseffekt, der das angesparte Kapital gerade zum Ende der Vertragslaufzeit immer schneller wachsen lässt. Das Auflösen eines solchen Vertrages ist wegen der vergleichsweise geringen Rückkaufswerte in der Regel ein schlechtes Geschäft und nur im absoluten finanziellen Notfall sinnvoll, wenn andere Reserven nicht zur Verfügung stehen.
Gesundheitliche Risiken
Das wohl zweitgrößte Risiko besteht wohl in einer Erkrankung, die den Einkommenserwerb für lange Zeit oder dauerhaft unmöglich macht oder deutlich einschränkt. Die von der gesetzlichen Rentenkasse gewährte Erwerbslosenrente ist zu eingeschränkt, um davor adäquat zu schützen. Besser wäre eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Aber wer bis zum Alter von 50 Jahren noch keinen Schutz gegen Berufsunfähigkeit hat, braucht damit auch nicht mehr anfangen. Denn in dieser Altersgruppe ist das Risiko einer Berufsunfähigkeit bereits so hoch, dass die Beiträge in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen stehen. Da ist es weit sinnvoller, sich in Eigenregie ein ordentliches Finanzpolster aufzubauen, um einen Einkommensausfall möglichst lang überbrücken zu können. Abgesehen davon ist ohnehin zweifelhaft, ob die Berufsunfähigkeitsversicherung immer sinnvoll ist und nicht vielmehr eine sehr teure Beruhigungspille für Berufstätige darstellt.
Einen bezahlbaren, wenn auch eingeschränkten Schutz können Versicherte eher mit Privaten Krankenzusatzversicherungen oder einer Unfallversicherung erreichen. Sie schützen zumindest vor hohen Krankheitskosten und können je nach Vertrag über einen Krankentagegeld auch Einkommensengpässe lindern helfen.