
Den Deutschen scheint die Niedrigzinsphase wenig auszumachen. Denn sie fühlen sich finanziell mittlerweile wohler als noch vor der Finanzkrise. Während heute 57 Prozent der Sparer ihre finanziellen Lebensumstände als gut oder sehr gut beschreiben, waren es 2005 lediglich 40 Prozent. Das geht aus dem Vermögensbarometer der Sparkassen hervor, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Für die repräsentative Studie befragte der Sparkassenverband 2000 Deutsche ab 14 Jahren zu ihrem Umgang mit Geld.
Am sichersten fühlt sich demnach die junge Generation. Fast 60 Prozent nehmen ihre finanzielle Situation als positiv wahr. Ganz anders dagegen bei den 50- bis 59-Jährigen, die nur noch ein paar Jahre bis zur Rente vor sich haben. Hier ist nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten mit den persönlichen Finanzen zufrieden. Die Angst vor Altersarmut ist also spürbar, allerdings nur bei den Älteren. Immerhin 53 Prozent sorgt sich, dass die Altersvorsorge aufgrund der dauerhaft niedrigen Zinsen geringer ausfallen könnte als geplant. Angesichts der expansiven Geldpolitik der Notenbanken dürfte auch die Angst vor Inflation eine Rolle spielen.





Die jüngere Generation dagegen gibt sich zuversichtlich. Insgesamt rechnet fast ein Viertel der Deutschen damit, dass sich die persönliche Finanzlage in den nächsten Jahren verbessert. Auch hier gilt: Je jünger, desto höher die Zuversicht. Interessanterweise sind Familien mit Kindern besonders positiv gestimmt. Hauptgrund für die gute Stimmung ist aus Sicht der Sparkassen die historisch niedrige Arbeitslosigkeit. „Mehr Menschen haben selbst erarbeitetes und verdientes Geld in der Tasche", sagte Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon. Eng seien die finanziellen Spielräume allerdings bei vielen Alleinerziehenden.