Schwieriger wird die Analyse bei Mischportfolios, so genannten Multi-Asset-Fonds, die in viele verschiedene Anlageinstrumente von der Aktie, über Anleihen, Rohstoffen, Währungen investieren dürfen und zu denen auch Vermögensverwaltungs- und Absolute-Return-Fonds zählen.
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Sauren hat es gut: Er geht direkt zum Gespräch mit interessant erscheinenden Fondsmanagern. Nur im direkten Gespräch sei es für ihn möglich, die Anlagephilosophie und die Denkweise des Fondsmanagers genau zu verstehen und die Vergangenheitsperformance fundiert zu beurteilen, meint Sauren. Privatanleger müssen meist ohne dieses Privileg des Gesprächs auskommen.
Mitunter bieten die Fondsgesellschaften aber im Internet Videopräsentationen der Fondsmanager, die zumindest einen Eindruck von der Person und dem Fonds vermitteln können. Ist einem der Manager sympathisch und seine Ausführungen plausibel und kenntnisreich, verzeiht man ihm vielleicht auch eher mal eine Durststrecke bei der Performance.
Von Unbekannten besser die Finger lassen
Für Sauren lohnt es sich immer dann genauer hinzuschauen, wenn Fondsmanager mit einer langjährigen Expertise in großen Fondsgesellschaften gearbeitet haben und sich dann selbstständig machen. Sie haben ihr Können bewiesen und bei ihnen müssen sich Anleger nicht auf konstruierte Rückrechnungen ihrer Strategien verlassen. Mit so genannten „Backtestings“ beschäftigt sich Sauren erst gar nicht.
Das sind Rückrechnungen von einer Fondsperformance, die es nie in der Realität gab, sondern die nur am Schreibtisch irgendwie berechnet wurde. „Wir konzentrieren uns auf die Sachen, bei denen wir genügend Informationen und Erfolgskriterien aus dem Praxisbetrieb in der Hand haben“, sagt Sauren. Gerät er an unbekannte Personen ohne Erfolgsnachweis, ist es nach seiner Erfahrung besser, die Finger davon zu lassen.
Neuling erst zur Seite legen
Ein Fonds wie der Abaris sollte zunächst in der Ablage liegen bleiben, bis er zwei bis drei Jahre alt ist. Die auflegende Fondsgesellschaft Alceda, eine Tochter der Hamburger Aquila Capital, vermarktet viele Fonds kleiner Vermögensverwalter. Empfehlenswert ist davon nur der von Christoph Bruns gemanage Loys Global als breiter gemischter Aktienfonds.
Nach einer ersten Prüfung allen beim Abaris-Fonds einige kritische Punkte auf, auf die Berater Freitag seine Kunden hinweisen will:
Zu viele Beteiligte, zu teuer: Hinter dem Fonds steckt ein verschachteltes System: Es gibt den Fondsmanager GHP Arbitrium AG und noch speziell einen Anlageberater Abaris Investment Advisory AG, beide in der Schweiz ansässig, der Fonds wird in Luxemburg aufgelegt. So viele Beteiligte wollen bezahlt werden.