Vermögensschutz Zum Fest glänzt nichts wie Gold

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Wieder mit Kapitalanlagen verdienen

Warum Investoren wieder auf Gold setzen
Muster-Banknoten und Goldbarren Quelle: dpa
Goldbarren liegen in der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main Quelle: dpa/dpaweb
Die Rückseite einer Krügerrand-Goldmünze vor Goldbarren Quelle: dpa
American investor Jim Rogers, chairman of Rogers Holdings Quelle: AP
President and Portfolio Manager of Paulson & Co. John Paulson Quelle: REUTERS
An Indonesian customer holds a 10 grams fine gold Quelle: dpa
Der US-Milliardär und Investor George Soros Quelle: dpa

Weil Anleger dann real, also nach Abzug der Inflation, wieder mit Kapitalanlagen verdienen, verliere die unverzinste Goldanlage an Attraktivität. Sollte es Ende 2013 zu keiner weiteren Ausweitung der US-Notenbankbilanz durch Anleihekäufe mehr kommen, dann könnte es 2014 gar stärker abwärts gehen mit dem Goldpreis, glaubt Goldman Sachs.

Offen lassen die Goldmänner, wie die Realzinsen eigentlich spürbar steigen sollen. Die Zentralbanken, wenn sie keinen Zusammenbruch von überschuldeten Staaten und Banken riskieren wollen, können es sich nicht erlauben, die Zinsen zu erhöhen. Im Gegenteil. Sie müssen die Marktzinsen mit unkonventionellen geldpolitischen Mitteln – wie eben dem Ankauf von Anleihen – weiter niedrig halten, damit sich Staaten weiter finanzieren können.

Geld drucken ist eine Einbahnstraße

„Es gibt keinen anderen Ausweg mehr als Geld drucken, um Banken und Regierungen zu finanzieren, das System am Leben zu erhalten und einen systemischen Kollaps zu verhindern“, sagt der Schweizer Finanzexperte Felix Zulauf.

Hinzu kommt: Erreichen Bernanke & Co. ihr Ziel, und die Wirtschaft zieht tatsächlich an, steigt das Inflationsrisiko. Das wiederum sollte zusätzliche Goldnachfrage auslösen. Selbst dann, wenn die offiziell gemeldeten Inflationsraten moderat blieben, werden Zinssparer nach Abzug von Inflation und Steuern fast überall auf der Welt wohl weiter draufzahlen. Das sollte den Renditeverzicht für Goldanleger, die keine Zinsen bekommen, auch in Zukunft erträglich halten.

Aber auch bei steigenden Realzinsen müssten Anleger nicht zwingend ihr Gold verkaufen. Der Zinsanstieg könnte schließlich signalisieren, dass Bonität und Zahlungsfähigkeit von Schuldnern den Bach heruntergehen. Auf dem Papier bieten griechische Staatsanleihen die höchsten Realzinsen in Europa. Viel Spaß damit!

Selbst beim Sparbuch oder bei Bundesanleihen tragen Anleger ein Kreditrisiko – nur bei Gold nicht. Ein Barren kennt keinen Zahlungsausfall, er schrumpft auch nicht, so wie der Rückzahlungsbetrag einer griechischen Staatsanleihe.

Gerade dieser Eigenschaften wegen könnten konservative Anleger, die bisher viele Staatsanleihen gehalten haben, zunehmend in Gold investieren. „Das ganze Konzept der risikofreien Anlage ist ins Wanken geraten“, sagt Tobias Merath. Wenn die Bonität von Staaten infrage gestellt werde, sei Gold erste Wahl, so der Leiter des Rohstoffresearchs bei Credit Suisse in Zürich. Gut möglich also, dass Stiftungen, Versicherungen und Pensionskassen künftig mehr Gold nachfragen.

Nachholbedarf der Profi-Investoren

Gold ist kein Randthema mehr, es wird viel darüber gesprochen und geschrieben. Umso erstaunlicher ist es, dass laut einer Übersicht der Deutschen Bank nur ein Prozent des weltweit professionell verwalteten Finanzanlagevermögens in Gold steckt. In Anleihen stecken 49 Prozent, in Aktien 37 Prozent, in Geldmarktanlagen neun Prozent und in Private Equity und Hedgefonds vier Prozent.

Bei reichen Privatinvestoren sieht das schon anders aus: Je größer das Vermögen, umso höher ist der Goldanteil, berichtet ein Mitarbeiter aus dem Private Wealth Management einer US-Großbank über das Anlageverhalten der Superreichen. „Da kaufen Leute, die sind Milliardäre.“ Sollten mehr Anleger auf die Idee kommen, einen Teil ihres Vermögens in Gold umzuschichten, dürfte der Preis neue Höhen markieren. Weil der Goldmarkt relativ klein ist, reichen dazu wenige Milliarden Dollar zusätzlicher Nachfrage.

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