Vermögensschutz Zum Fest glänzt nichts wie Gold

Wer es besitzt, sollte es ohne Not nicht hergeben; wer noch keins sein Eigen nennt und Geld übrig hat, sollte sich etwas zulegen – auch wenn die einflussreichste Investmentbank der Welt skeptisch ist.

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Die bekanntesten Goldmünzen
Beliebte Geldanlage Quelle: fotolia.com
Lunar Serie 1
Lunar Serie 1 - Hund
Lunar Serie 1 - Hahn
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Krügerrand
Maple Leaf Quelle: fotolia.com

Weiß wird Weihnachten in diesem Jahr eher nicht – die Meteorologen machen den Deutschen wenig Hoffnung auf Schnee zum Fest. Eher schon golden. Die Goldhändler berichten von guten Geschäften und machen kräftig Werbung für Krügerrand und Barren. „Goldene Geschenke: So wird Weihnachten für Sammler und Anleger zum Fest“, lockt das Handelshaus Pro Aurum. Westgold verspricht, Bestellungen mit Zahlungseingang bis zum 18. Dezember noch vor Weihnachten zuzustellen. Ein Goldhändler verweist gar darauf, dass die drei Weisen aus dem Morgenland auch Gold verschenkt haben, und ein Wettbewerber bietet Ein-Gramm-Barren an, in einer „attraktiven Geschenkbox, Motiv Weihnachtsbaum, mit Zertifikat“.

Goldmünze: An- und Verkauf von Krügerrand

Ein-Gramm-Barren zu verschenken, dies vorneweg, macht wenig Sinn – die Nebenkosten beim Kauf sind viel zu hoch. Davon abgesehen: Wäre eine solide Anlagemünze wie der Krügerrand oder ein 100-Gramm-Barren ein Geschenk von bleibendem Wert? Oder droht demnächst ein Crash, nachdem sich der Goldpreis seit Anfang 2000 fast versiebenfacht hat?

An- und Verkauf von Goldbarren 100 Gramm

Für den bekannten Investor Marc Faber, der schon seit der Jahrtausendwende zu Gold rät, ist die Antwort klar. In seinem Haus in Thailand habe er auf der Toilette ein Bild von US-Notenbankchef Ben Bernanke hängen. „Jedes Mal, wenn ich an einen Goldverkauf denke, schaue ich es mir an und weiß es besser.“ Soll heißen: Faber glaubt nicht, dass die Notenbanken den einmal eingeschlagenen Weg des Gelddruckens jemals wieder verlassen werden.

An- und Verkauf von Goldbarren 1000 Gramm

Sei dieser Weg einmal beschritten, dann müsse die Dosis der Geldinfusionen immer weiter erhöht werden, sagt Faber. So wie zuletzt am Mittwoch, als Bernanke ankündigte, die US-Notenbank Fed werde ab Januar mit frisch gedrucktem Geld jeden Monat für 85 Milliarden Dollar Staatsanleihen und Hypothekenpapiere kaufen, um Konjunktur und Arbeitsmarkt zu stützen.

Marc Faber setzt weiter auf Gold

Und so setzt Faber weiter auf Gold: „Intelligente Menschen sehen schon, dass, wenn man die Geldmenge erhöht, eine Papierwährung gegenüber einer Währung, die nicht erhöht werden kann, verliert.“

Nach dieser Lesart sind die Deutschen intelligent: Laut einer Studie der Berliner Steinbeis-Hochschule besitzt jeder erwachsene Bundesbürger im Schnitt 3,76 Unzen (117 Gramm) des Edelmetalls, mit einem Marktwert von fast 5000 Euro. In der Summe sind das 257 Millionen Unzen im Wert von von 334 Milliarden Euro. Dazu kommen noch mit Gold besicherte Wertpapiere über knapp 50 Milliarden Euro. Gold hat damit einen Anteil von fast acht Prozent am liquiden Vermögen der Deutschen – ein internationaler Spitzenwert.

Die Deutschen wissen: Gold lässt sich nicht per Federstrich vermehren. Pro Jahr wächst die gesamte jemals geförderte Goldmenge nur um etwa eineinhalb Prozent. Der Produktion von Papiergeld dagegen sind keine Grenzen gesetzt. Der Wert von Gold wird in Papierwährungen angegeben. Die Schlussfolgerung daraus ist einfach: Sollte die Papiergeldmenge weiter erhöht werden, müsste auch der in Papierwährungen ausgedrückte Preis des Goldes weiter steigen.

Andererseits: Der Goldpreis ist eben schon mächtig gestiegen, seit dem Jahr 2000 im Schnitt um jährlich 15 Prozent. Und an Gewinnmitnahmen, so eine alte Börsenregel, ist noch niemand gestorben.

Goldman Sachs zweifelt

Die Analysten der Investmentbank Goldman Sachs haben an diese Regel gerade erinnert. Sie halten es für wahrscheinlich, dass die seit zwölf Jahren andauernde Goldhausse 2013 in ihre Endphase eintreten wird. Zu einer Verkaufsempfehlung für Gold konnten die Goldman-Analysten sich vergangene Woche zwar nicht durchringen, aber große Steigerungen erwarten sie nicht mehr: In drei Monaten sehen sie Gold bei 1825, in sechs Monaten bei 1805 und 2014 bei 1750 Dollar pro Unze – immerhin, alles noch oberhalb des aktuellen Preises von 1700 Dollar.

Der wichtigste Auslöser für eine allmähliche Abkehr der Anleger vom Gold seien steigende Realzinsen als Folge eines stärkeren Wirtschaftswachstums in den USA.

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