




Früher galten Staatsanleihen als Papiere mit risikofreiem Zins. Das eingesetzte Kapital gab es am Ende der Laufzeit sicher zurück – und obendrein freuten sich Sparer alljährlich über eine Ausschüttung, den Kupon. Heute jedoch sind Bonds der Euro-Staaten zum zinslosen Risiko mutiert. Wer dem deutschen Staat sein Geld für zehn Jahre leiht, bekommt nur noch 1,6 Prozent Rendite. So lange sich Deutschland beim Retten anderer Euro-Staaten nicht übernimmt, dürfte das Geld in Finanzminister Schäubles Obhut zwar sicher bleiben. Allein schon, weil das Geldvermögen der deutschen Bürger deren Schulden übersteigt – der Staat könnte sich beim Volk prima bedienen. Real bleibt mit Bunds unter dem Strich trotzdem so nur eins: ein Minus. Wer seine Kaufkraft real erhalten will, muss rund vier Prozent verdienen. Den Rest fressen Inflation, Steuern und Kosten für Kauf und Verwaltung auf.
Zinsloses Risiko
Eine so hohe Rendite bekommen Sparer allerdings nur mit risikoreichen Investments wie Anleihen von Solarunternehmen hin – oder durch extrem lange Laufzeiten. Wer zu lange anlegt, riskiert jedoch, dass eine höhere Inflationsrate dem Ersparten künftig zusetzt. Denn stiegen mit der Inflation auch die Zinsen wieder an, würden die Kurse von langlaufenden Anleihen im Gegenzug ins Minus drehen – verkaufen lässt sich dann vor Ende der Laufzeit nur mit Verlust.







In unsicheren Geldanlage-Zeiten wie diesen geht also Sicherheit vor Rendite. Wer so sicher wie beim Bund anlegen will, kann auf Anleihen staatlicher oder staatsnaher Emittenten ausweichen, etwa jene von Bundesländern. Die bringen noch ein paar Pünktchen mehr als jene des Bundes – hinter der Kommastelle. Eine Alternative wäre eine Anleihe der KfW-Bankengruppe, die Bund und Ländern gehört. Dort gibt es über knapp zehn Jahre derzeit rund 1,8 Prozent Rendite.