




Bereits Anfang Juni äußerte sich Präsident Wladimir Putin besorgt über die wirtschaftliche Entwicklung. "Das Wachstumstempo der einheimischen Wirtschaft ist nicht hoch. Und das trotz einer kleinen Beschleunigung im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres", sagte der russische Staatschef. Daher erwartet die Regierung in Moskau für 2013 nur noch eine Wachstumsrate von 2,4 Prozent. Der Wert lag bereits deutlich unter den zu dieser Zeit vom Internationalen Währungsfonds (IWF) erwarteten 3,3 Prozent. Inzwischen hat auch der IWF seine Prognose nach unten korrigiert und erwartet nur noch 2,5 Prozent. Putin selbst hatte zur Wahl noch sechs Prozent Wirtschaftswachstum versprochen. "Die russische Wirtschaft muss schneller wachsen als die globale Wirtschaft, wenn wir den Rückstand gegenüber den wirtschaftlichen Spitzenreitern verringern wollen", hatte Putin gesagt.
Ein steigender Öl- und Gaspreis würde Russlands Wachstum viel eher auf die Beine helfen. Denn Russlands Wirtschaft ist nach wie vor von der Rohstoffindustrie und damit von der Entwicklung der Rohstoffpreise abhängig. Die Abschwächung des russischen Wirtschaftswachstums spiegelt somit die relativ schwache Weltkonjunktur wieder. Vor allem China enttäuscht an den Märkten mit einem Wachstum von weniger als acht Prozent und fragt weniger Rohstoffe nach, als von vielen Marktbeobachtern erhofft.
Zahlen und Fakten zu Russland
Russland ist mit einer Fläche von 17.075.400 km² das größte Land der Erde.
Mit 141,85 Millionen Einwohnern liegt Russland auf Rang 9. Durch die Größe des Landes ergibt sich allerdings eine sehr dünne Besiedlung. Auf einem Quadratkilometer leben umgerechnet nur 8,3 Menschen.
Die Hauptstadt Russlands ist Moskau (Moskwa). Mit 11.514.300 Einwohnern ist Moskau die mit Abstand bevölkerungsreichste Stadt Russlands.
Das Bruttoinlandsprodukt lag im Jahr 2010 bei 1.480 Milliarden US-$. 59 Prozent der Leistung erwirtschaftet der Dienstleistungs-Sektor, 37 Prozent die Industrie, vier Prozent am BIP steuert die Landwirtschaft bei. Der reale Zuwachs lag im vergangenen Jahr bei 4,0 Prozent.
Russland importierte 2010 Waren im Wert von 229 Milliarden US-Dollar. Den größten Anteil haben die chemische Erzeugnisse (14 Prozent). Der Export lag bei 396 Milliarden US-Dollar. Größter Exportschlager sind Erdöl und -produkte, Erdgas und Kohle.
Russland ist in acht Föderationsgebiete mit insgesamt 83 Territorialeinheiten eingeteilt. Diese gliedern sich auf in 21 Republiken, neun Regionen, 46 Gebieten, einem autonomen Gebiet, vier autonomen Kreisen sowie zwei Städten mit Subjekt-Status (Moskau und St. Petersburg).
Russland ist größtenteils christlich geprägt, über 70 Prozent der Einwohner sind orthodoxe Christen, 14 Prozent Muslime, 1,4 Prozent Protestanten, 0,6 Prozent Katholiken sowie 0,5 Prozent Juden.
Die hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre sind in Russland vorerst passé. Wie Russland auf den alten Wachstumspfad zurückkehren will, hat die Regierung nun verkündet. Wie die russische Zeitung "Nowyje Iswestija" berichtet, setzt der russische Finanzminister Anton Siluanow dabei auf eine Abwertung des Rubels. Ab August will Russland damit beginnen, fremde Währungen gegen Rubel zu kaufen. Durch die vermehrte Ausgabe der heimischen Währung soll der Rubel an Wert verlieren. Damit würden russische Waren und Dienstleistungen im Ausland billiger.