Weihnachten mit edlem Whisky Zum Fest ein Fläschchen

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Drei Faktoren eines guten Whiskys: Geruch, Geschmack, Abgang

Die Auswahl sollte dabei zunächst den persönlichen Geschmack treffen. Die Geschmackbeschreibungen der Hersteller und die Bewertungen der Kritiker bieten bestenfalls eine grobe Orientierung. Sich auf das Urteil eines Whiskykritikers wie Jim Murray blind zu verlassen, wäre ebenso fahrlässig – zumal andere namhafte Kritiker wie etwa Serge Valentin oder der bereits verstorbene Michael Jackson (nicht zu verwechseln mit dem King of Pop) naturgemäß auch zu ganz anderen Ergebnissen kommen. Die Geschmäcker sind nun mal verschieden.

Kleine Whisky-Kunde

Wie der Single Malt einer Destillerie schmeckt, hängt von vielen Faktoren ab, obwohl die Rohstoffe im Grunde immer gleich sind. Eine Rolle spielen etwa das Quellwasser vor Ort, Qualität und Herkunft der Gerste, die Größe und Form der Kupferbrennblasen, Art und Zahl der Destilliervorgänge, die landschaftliche und klimatische Lage – etwa im Tal („glen“), in den Bergen („ben“) oder an der Küste -, Holzsorte und vorherige Verwendung des Fasses oder die Art der Trocknung der gemälzten Gerste.

Deutschlands beliebteste Spirituosen

Torfig oder lieber fruchtig?

Unterscheiden sollte man zwischen torfig-rauchigen Sorten und solchen ohne Rauch. Urheber der Rauchnoten ist die Trocknung der gemältzten Gerste. In den Brennereien der Inselregion Islay oder in Campbeltown zum Beispiel wird die Gerste traditionell über Torffeuer gedarrt und sorgt so für rauchige Aromen.

Regionale Eigenheiten

Manche Regionen sind für ihre torfig-rauchigen Whiskys bekannt. Viele Scotch-Freunde lieben die typisch rauchigen Whiskys aus den Regionen Islay und Campeltown mit Destillerien wie Ardbeg, Lagavulin, Bowmore, Bunnahabhain, Coal Ila oder Laphroig. Rauchige Destillate finden sich dennoch überall in Schottland. Immer häufiger bieten Destillerien, die sonst ohne Raucharomen daherkommen, auch spezielle rauchige Varianten („peated malt“) an, um sich diesem Trend anzuschließen.

Die größten Spirituosenhersteller
CampariDer italienische Spirituosenhersteller ist mit einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr noch einer der kleineren Anbieter. Doch das Familienunternehmen hat sich zum ernstzunehmenden Konkurrenten entwickelt. Durch Übernahmen hat Campari seinen Umsatz seit Mitte der 90er Jahre verfünffacht. Zuletzt schluckten die Italiener den jamaikanischen Rumproduzenten Lascelles de Mercado für 330 Millionen Euro. Zu den bekanntesten Marken zählen neben Campari, Aperol, Glen Grant Whiskey, Ouzu 12 und Weine wie Sella & Mosca. Mit diesem erfolgreichen Portfolio ist der Sprung in die Top fünf nur noch eine Frage der Zeit. Aktuell belegen die Plätze eins bis fünf... Quelle: PR
Platz 5: Brown-FormanDer amerikanische Spirituosen-Konzern ist vor allem für seine Whiskey-Marken bekannt - allen voran Jack Daniel's Tennessee Whiskey. Im Brown-Forman-Regal stehen zudem Canadian Mist Whiskies, Southern Comfort, Early Times Kentucky Whisky, Old Forester Kentucky Straight Bourbon Whisky, Woodford Reserve Kentucky Straight Bourbon Whiskey sowie die Tequila-Marken Pepe Lopez und Don Eduardo.Verkaufte Liter: 180 Millionen Umsatz 2013/2014 (Geschäftsjahr endete am 30. April): 3,9 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 3,8); Operatives Ergebnis: 971 Millionen US-DollarQuelle: Lebensmittelzeitung, eigene Recherchen Quelle: Screenshot
Platz 4: Beam GlobalDer US-Konzern hat seine Wurzeln im Jahr 1795 in Kentucky. Aus der kleinen Destille wurde über die Jahrhunderte der weltweit viertgröße Spirituosen-Hersteller mit 3200 Angestellten. Heute sind bei Beam Global unter anderem diese Marken zu Hause: Jim Beam Whiskey, Maker's Mark Whisky, Pinnacle Vodka, Courvoisier Cognac, Canadian Club Whisky, Sauza Tequila und Teachers Whisky. 3200 Menschen arbeiten für Beam Global, der Hauptsitz liegt in Deerfield, Illinois/USA. Verkaufte Liter: 333 MillionenUmsatz 2013: 2,55 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 4 Prozent gegenüber Vorjahr, 2011 waren es allerdings noch 2,8 Milliarden. Quelle: Screenshot
Platz 3: BacardiDer Rum-Spezialist mit Sitz auf den Bermudas hält neben dem gleichnamigen Rum auch die Rechte an den Marken Martini, Bombay Saphire Gin, Dewar's Blended Scotch Whisky, Cazadores Tequila und Grey Goose Wodka. In Deutschland arbeiten rund 250 Menschen für Bacardi, weltweit sind es rund 5.800. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag. Den Grundstein legte 1862 der nach Kuba ausgewanderte Spanier Don Facundo Bacardi Massó.Verkaufte Liter: 320 Millionen Umsatz Geschäftsjahr 2012/2013 (Ende 30. März) : geschätzte 6 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 5 Milliarden US-Dollar) Quelle: bs
Platz 2: Pernod RicardDer französische Spirituosen-Gigant, der einigen vom milchigen, anishaltigen Aperitif Pastis Ricard bekannt sein dürfte, vereint Marken wie Absolut Vodka, Ballantines, Jameson Irish Whiskey, Martell Cognac, Havana Club Rum, Beefeater Gin, Kahlúa und Malibu Liköre sowie G.H. Mumm und Perrier-Jouët Champagner unter seinen Dach. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2013/2014 (Ende zum 30. Juni) betrug 8,6 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,2), der Nettogewinn 1,2 Milliarden. Quelle: AP
Platz 1: DiageoDer britische Riese ist seit Jahren Branchenprimus. Mit Marken wie Smirnoff, Johnny Walker, J&B, Buchanan's, Baileys, White-Horse und Guinness hält er die Topposition. Allerdings hat er im Geschäftsjahr 2013/2014 (Ende am 30. Juni) deutlich weniger verdient. Das operative Ergebnis sank um 10 Prozent auf 3,13 Milliarden Pfund. Der Umsatz ging - Währungsschwankungen sowie Zu- und Verkäufe eingerechnet - um 9 Prozent auf 10,3 Milliarden britische Pfund (knapp 13 Milliarden Euro) zurück. Quelle: REUTERS

Die größte schottische Whiskyregion, Highlands, bietet praktisch alle Facetten, von Whiskys mit und ohne Rauch, mit salzigen Noten der Destillerien an der Küste bis hin zu den fruchtigen Aromen des Inlands. Hochburg der schottischen Whiskyproduktion und quasi Teil der östlichen Highlands ist die Region Speyside, wo sich entlang des Flüsschens Spey auf seinem Weg zur Küste die Destillerien nur so aneinanderreihen. Speyside-Brennereien wie Glenfiddich, Glenlivet, Glenfarclas, Glen Grant, Macallan, Aberlour und andere sind bekannt für malzige, süssliche, sehr runde Single Malts und genießen hohes Ansehen.

Sherry, Wein oder Bourbon-Finish

Die Farbe sowie den größten Teil der Aromen gewinnt ein Whisky durch die lange Lagerung im Holzfass. Das Holz gibt Tannin, Vanillin und viele weitere Geschmacksnoten an das Destillat ab, zugleich verdunstet ein Teil des Alkohols, der sogenannte „Angel’s Share“, wodurch Geschmack und Duft noch intensiver werden. Wichtig für die Geschmackrichtung ist daher die Herkunft des Fasses. Standardmäßig werden Eichenfässer verwendet, in denen zuvor schon Bourbon oder Sherry heranreifte. Einige Hersteller verwenden auch Wein, Portwein oder sogar Rum- und Bierfässer, andere lassen den Whisky in verschiedenen Fässern reifen, etwa erst in neuer Eiche, später in kleinen Madeira-Fässern. Die Wahl der Fässer und Dauer der Fassreifung hat großen Einfluss auf den Whisky-Charakter.

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