
Alles begann – so will es der Firmenmythos – damit, dass der Amerikaner Avi Lele, ein ehemaliger Patentanwalt, seinen Neffen und Nichten zu Weihnachten Aktien schenken wollte. Für den Aktienkauf hätte Lele aber deren persönliche Daten wie etwa die Sozialversicherungsnummer benötigt. Weil ihm das zu bürokratisch und zu umständlich, gründete er kurzerhand das Unternehmen Stockpile. Und jetzt ermöglicht Stockpile den Aktienkauf an amerikanischen Supermarktkassen. Seit ein paar Tagen hängen bei Home Depot und Kmart neben Kaugummis und Mobilfunkkarten Gutscheine für Aktien von Apple, Coca Cola, Facebook oder Berkshire Hathaway, der Aktie von Börsenguru Warren Buffett. Alles wahlweise im Wert von 25, 50 oder 100 Dollar. Dafür gibt es zwar nur einen Bruchteil des ausgewählten Wertpapiers, aber der wird dann im Stockpile-Depotkonto des Beschenkten verbucht – wie bei normalen Aktienkäufern, nur mit kleineren Anteilen.





Besser ein bisschen Aktien
In Zeiten, in denen Sparbücher keine Zinsen abwerfen und Teenager ihr Bargeld schnell im nächsten Konsumtempel auf den Kopf hauen, sind Unternehmensanteile ein durchaus sinnvoller Beitrag zum schrittweisen Vermögensaufbau. Der Nachteil der Stockpile-Aktiengutscheine: Die Gebühren sind im Verhältnis zur investierten Summe recht hoch. Sie liegen zwischen knapp acht und 20 Prozent, zudem kostet jede Transaktion extra.
Aber gibt sinnvolle Alternativen. Mit kleinen Beträgen in Aktien zu investieren, muss nämlich nicht teuer sein. Eine clevere Lösung: das Wertpapiersparen. Mit kleinen monatlichen Beträgen können Sparer ihr Geld schrittweise an der Börse anlegen - ganz bequem per Internet oder Telefon. Die FMH Finanzberatung hat deshalb für WirtschaftsWoche Online die Angebote der Direktbanken und Online-Finanzdienstleister zum Wertpapiersparen unter die Lupe genommen – und dabei die günstigsten herausgefiltert.
Die Wertpapiersparpläne sind zudem nicht nur kostengünstig, sondern auch sehr flexibel. In aller Regel lassen sie sich problemlos kaufen, verkaufen, können pausieren oder in andere Anlagen umgeschichtet werden. „Der Vorteil für den Sparer liegt im schrittweisen Vermögensaufbau mit der Chance auf Teilhabe an der positiven Entwicklung der Börsenkurse“, sagt Max Herbst, Inhaber der Frankfurter FMH Finanzberatung. „Aber natürlich besteht auch das Risiko von Kursverlusten. Deshalb ist diese Anlageform eher für Langfristanleger geeignet, die Kursverluste auch mal aussitzen können.“ Generell eignen sich Wertpapiersparpläne daher für Anleger, die für ihr Investment einen Anlagehorizont von fünf Jahren oder mehr planen.
Ranking von 14 Sparplananbietern
Inzwischen gibt es beim Wertpapiersparen zahlreiche Anbieter mit einer breiten Palette an Sparplanvarianten: neben Investmentfonds und börsengehandelten Fonds (ETF) gibt es zunehmend auch die Möglichkeit, in einzelne Aktien per Ratenzahlung zu investieren.
Die gute Nachricht vorab: Für das benötigte Wertpapierkonto verlangt kein einziger Anbieter eine Depotgebühr. Die Unterschiede liegen vielmehr in der Breite der Angebotspalette und bei den Orderprovisionen. Hier hat FMH je nach Produktkategorie mehr oder weniger deutliche Vor- und Nachteile einzelner Anbieter festgestellt.
Für das Ranking gingen Fragebögen an 19 Banken raus, 14 Direktbanken haben geantwortet. Unter den Banken, die keine Angaben gemacht haben, waren unter anderem Postbank, die Bank 1822 und die Targobank.