Wertvolle Geschenke Was tun mit Geld, Gold und Geschmeide?

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Schmuck ist keine Geldanlage

Die teuersten Edelsteine der Welt
Winston Pink LegacyNeuer Rekord für einen rosafarbenen Diamanten: Am 13. November 2018 ersteigerte der renommierte amerikanische Juwelier Harry Winston den 18,96 Karat schweren Diamanten "Pink Legacy" für mehr als 50 Millionen Dollar, umgerechnet 44 Millionen Euro, inklusive der Gebühren an das Auktionshaus Christie's. Zwar ist der "Pink Star" bereits 2013 für einen deutlich höheren Betrag versteigert worden, aber gemessen am Preis pro Karat schafft der umgehend in "Winston Pink Legacy" umgetaufte Diamant laut Christie's einen neuen Weltrekord für rosafarbene Diamanten: 2,6 Millionen Dollar pro Karat. Der Stein wurde vor mehr als hundert Jahren gefunden und war lange in Besitz der Familie Oppenheimer, die einst den Minen-Konzern De Beers leitete. Quelle: AP
Le Grand MazarinNach dem Rekordjahr 2016 gingen dieses Jahr keine Superdiamanten für illustre Summen über den Auktionshaustisch. Beim "Grand Mazarin" ist eher die Geschichte beeindruckend: Er gehörte vielen Königinnen, Königen und Kaisern, darunter der Sonnenkönig Ludwig XIV. Ein privater Sammler erwarb den 19,07 Karat schweren Stein für 12,3 Millionen Euro. An die Rekordhalter kommt der pinke Diamant damit allerdings nicht heran. Quelle: REUTERS
The Pink StarEr hatte bereits bei einer Auktion in Genf 2013 den Rekordpreis von rund 76,3 Millionen Schweizer Franken (rund 62 Millionen Euro) erlöst: Der Rekord-Diamant „Pink Star“ hat bei einer Auktion in Hongkong einen neuen Besitzer gefunden. Wie das Auktionshaus Sotheby's mitteilte, ersteigerte die Hongkonger Juwelierkette Chow Tai Fook den rosafarbenen Stein für 71,2 Millionen Dollar (etwa 67 Millionen Euro). Zahlt der Bieter den Betrag, wäre es der höchste Preis, der jemals für einen Diamanten erzielt wurde. Der „Pink Star“, das Prunkstück der diesjährigen Juwelenauktion von Sotheby's, war bereits vor drei Jahren zu einem noch höheren Preis von 83 Millionen Dollar ersteigert worden. Da der Käufer später jedoch nicht zahlen konnte, nahm das Auktionshaus den Stein zurück. Er gilt als teuerster Diamant aller Zeiten - zumindest was den Gesamtpreis betrifft, denn Experten vergleichen nur den Preis pro Karat. Das 59,60 Karat schwere Juwel wurde als Typ 2a eingestuft, was für ein rosafarbenes Exemplar eine Seltenheit ist. Zwei Jahre brauchte die Firma Steinmetz Diamonds, um ihn aus einem 132,5 Karat schweren Rohdiamanten zu schleifen. Quelle: AP
Lesedi La RonaDer vermutlich zweitgrößte Rohdiamant der Welt kam am Abend des 29. Juni im Londoner Auktionshaus Sotheby's unter den Hammer - jedenfalls fast. Denn für viele Experten überraschend fand sich kein Käufer. Auf etwa 70 Millionen US-Dollar (etwa 64 Millionen Euro) hatten die Auktionatoren die Verkaufssumme geschätzt. In Botswana im Süden Afrikas wurde das wertvolle Stück im November in einer Mine der kanadischen Firma Lucara Diamond entdeckt. Der Stein heißt „Lesedi La Rona“, was sich mit „Unser Licht“ übersetzen lässt. Laut Sotheby's ist der Rohdiamant der weltweit größte Fund seiner Art seit 1905 und erreicht mit 1109 Karat knapp die Größe eines Tennisballs. Um viele mögliche Interessenten auf das Prachtstück aufmerksam zu machen, wurde der Rohdiamant in den vergangenen Monaten auf Weltreise geschickt und in Städten wie Dubai, Singapur, New York und Hongkong präsentiert - leider bislang vergeblich. Quelle: dpa
"The Constellation"Er hat für 63 Millionen Dollar (55,2 Millionen Euro) den Besitzer gewechselt, noch nie wurde mehr für einen Rohdiamanten bezahlt. Er wurde im November 2015 in der Karowe-Mine in Botswana gefunden. 813 Karat misst der Edelstein und ist damit fast so groß wie ein Tennisball. Den Rekord für den weltgrößten Diamantenfund seit 1905 verpasste er denkbar knapp: Er wurde nur einen Tag nach dem Lesedi La Rona gefunden. Quelle: PR
Oppenheimer BlueEs ist der teuerste blaue geschliffene Diamant, der jemals versteigert wurde. Ein anonymer Käufer zahlte für den "Oppenheimer Blue" sagenhafte 57,54 Millionen Dollar (50,81 Millionen Euro). Der mit 14,62 Karat weltgrößte klar-blaue Diamant wechselte am 18. Mai 2016 beim Auktionshaus Christie's den Besitzer. Geschätzt wurde der Stein im Vorfeld auf 38 bis 45 Millionen Dollar (etwa 33 bis 40 Millionen Euro). Quelle: PR
Blue Moon of JosephineDen "Blue Moon of Josephine" hat der chinesische Milliardär Joseph Lau Luen-hung für 48,4 Mio. Dollar (etwa 45 Millionen Euro) für seine Tochter ersteigert. Zuvor hieß der 12,03 Karat schwere Stein nur "Blue Moon". Bis zur Versteigerung des "Oppenheimer Blue" galt er als der teuerste blaue Diamant der Welt. Quelle: AP

Ist der Goldschmuck jedoch ein Geschenk, mag manchem Geschmeidebesitzer auch der Kaufpreis relativ egal sein. Wer also Goldschmuck zu Geld machen will, findet hierzulande ein unüberschaubare Vielfalt an Geschäften für den An- und Verkauf von Gold. Mancherorts verdrängen die Goldhändler bereits die Ramschboutiquen aus den Fußgängerzonen. Bei ihnen lassen sich Schmuck, Zahngold oder auch Goldmünzen in bare Euros umwandeln, aber ebenso Anlagegold wie Barren oder Münzen kaufen. „Deutschland ist wohl der am besten erschlossene Goldmarkt der Welt. Vor allem beim Anlagegold herrscht gnadenlose Konkurrenz, die Preise für An- und Verkauf liegen meist nahe am Goldpreis der Börse“, sagt Martin Siegel.

Für den Handel mit Schmuck gilt jedoch: Viele Händler setzen auf die Unwissenheit der Kunden. „Beim Schmuckverkauf lohnt sich ein Preisvergleich immer. Zehn Prozent Abschlag auf den Wert des enthaltenen Goldes müssen Kunden einkalkulieren. Ist es mehr, sollte man einen anderen Händler suchen.“

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Ähnlich schwierig ist der Umgang mit Juwelen, Diamanten, Edelsteinen – egal, ob gefasst im Schmuckstück oder als Einzelstück. Der Markt ist für Sparer und Anleger zu kompliziert. Für eine Bestimmung des Preises sind viele Informationen nötig: Reinheit, Farbgebung, Schliff, Gewicht und Seltenheit lassen sich da am ehesten mit einem Gutachten ermitteln. Das erhöht natürlich den Nebenkosten und vergrößert den Preisabstand zum reinen Materialwert. Zudem gibt es keinen Börsenpreis pro Karat, an dem sich Edelsteinbesitzer orientieren könnten. Dazu sind Juwelen im Vergleich zu Gold ohnehin ein viel zu inhomogenes Gut.

Marktgängige Steine mit einer halbwegs standardisierten, zertifizierten Qualität werden zudem vorrangig im Profi-Bereich gehandelt, Privatanleger bleiben außen vor. „Selbst beim Diamanten mit Zertifikat müssen Profis mit einer Spanne von zehn Prozent zwischen An- und Verkauf leben. Bei einem Rubin etwa können es auch schnell hundert Prozent sein“, schätzt Goldhändler Siegel.

Unter dem Aspekt der werthaltigen Geldanlage sind also Schmuckstücke und Edelsteine nicht zu empfehlen. Aber zweifellos haben sie ihren Wert und sind dem privaten Vermögen zuzurechnen. Damit sie ihren Wert tatsächlich steigern, muss in der Regel sehr viel Zeit vergehen. Kommt aber die Freude an schönen, teuren Ringen, Ketten und Broschen noch hinzu, bescheren sie ihrem Träger und den Erben einen Nutzen, der nicht mit einem Sparzins vergleichbar ist. Wem Zinsen und Vermögenserhalt jedoch wichtiger sind, sollte sich und andere lieber mit Geld und Gold beschenken – ganz so, wie es auch die Vermögenden in Hamburg tun.

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