Zudem können sich bei Tagesgeldkonten praktisch jederzeit die Zinsen ändern. Solange die Schuldenkrise nicht gelöst ist, weist der Trend wohl weiter nach unten. Noch liegen die Zinsen zumindest deutlich höher als beim klassischen Sparbuch mit dreimonatiger Kündigungsfrist und jämmerlichen 0,5 Prozent Zinsen.
Besser fahren Sparer mit Festgeldkonten. Die haben aber den Nachteil, dass der Sparer während der Laufzeit an sein Geld nicht rankommt. Dafür gibt es bei einer Spardauer von zwei Jahren derzeit maximal 2,5 Prozent, für drei Jahre 3,25 Prozent und für vier Jahre 3,5 Prozent. Anders als beim Tagesgeld ist dieser Zins fix, kann von der Bank also nicht einfach während der Laufzeit geändert werden. Selbst die 3,5 Prozent, die nur die besten Anbieter offerieren, sind nicht gerade die Rendite-Rakete.
Aber sie gleichen zumindest den Kaufkraftverlust durch die Inflation aus, sollte diese nicht signifikant über derzeit üblichen zwei Prozent jährlich steigen. Ein Beispiel: Hat ein Sparer 1000 Euro im Sparschwein und liegt die jährliche Inflation bei besagten zwei Prozent, beträgt seine Kaufkraft nach vier Jahren nur noch dem heutigen Gegenwert von 922 Euro – ein Verlust von 7,8 Prozent. Steigt die Inflation auf drei Prozent, bleiben nur noch 885 Euro.
Legt er die 1000 Euro jedoch für vier Jahre auf ein Festgeldkonto mit 3,5 Prozent Zinsen, steigt sein Guthaben bis zum Laufzeitende auf 1147,53 Euro. Nach Abzug des Kaufkraftverlustes von 7,8 Prozent für die zweiprozentige Inflation bleibt ihm eine Kaufkraft von heutigen 1058,01 Euro. Die reale Rendite beträgt somit 5,8 Prozent nach vier Jahren. Immerhin hat der Sparer so ein kleines Kaufkraftplus in der Tasche.
Wer ein Sparbuch geschenkt bekommt und so nachrechnet, kommt schnell zu dem Schluss, dass sein Geld auf einem Tages- oder Festgeldkonto besser aufgehoben ist.
Geldexperte Herbst rät zu einer gemischten und flexiblen Strategie: „Am sinnvollsten ist es, das Geld vom Sparbuch auf Tages- und Festgeld aufzuteilen. So profitiert der Sparer sowohl von der jederzeitigen Verfügbarkeit, als auch von den höheren Zinsen für Festgeld.“
Gold profitiert von Inflation
Liegt statt Geld doch ein wenig Gold unter dem Christbaum oder kaufen Beschenkten von Ihrem geschenkten Geld Goldmünzen oder Barren, brauchen sie sich zunächst keine Sorgen um die Inflation machen. Denn der Goldpreis wird langfristig immer mit der Inflation steigen. Gold ist nur in endlichen Mengen vorhanden und ist anders als der Euro nicht in unbegrenzten Mengen produzierbar. Goldkäufer oder Besitzer haben ein ganz anderes Problem. Denn Gold ist zunächst einmal eine Handelsware, deren Preis sich durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bildet – und daher kurzfristig auch mal stärker schwanken kann, als die reine Inflationsrate plausibel sein lässt. Zudem bietet Gold keine Verzinsung, also keine typische Sparer-Rendite.