Wertvoller Rohstoff Tonnenweise Seltene Erden in Sachsen gefunden

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Anleger ziehen sich zurück

Seltene Erden
Bayan Obo Mine in der Mongolei Quelle: Google
Lanthanum Quelle: dpa
Cerium Quelle: dpa
Terbium Quelle: rtr
Neodym Quelle: dpa
Promethium Quelle: dpa
Samarium Quelle: AP

Auch bei Anlegern sind Seltene Erden ein beachtetes Thema. Denn sie sind nicht nur selten, sondern vor allem begehrt, Tendenz steigend. Das macht sie prinzipiell zu einem lukrativen Investment. Allerdings ist das Interesse der Investoren zuletzt wieder etwas zurück gegangen, die Preise liefen eher seitwärts. "Seltene Erden waren schon immer ein absolutes Nischenthema bei Investoren, jetzt sind sie noch weiter nach hinten geraten", sagt Daniel Briesemann, Rohstoff-Analyst der Commerzbank. Das mag auch daran liegen, dass Seltene Erden zu den besonders riskanten Rohstoff-Investments zählen. Das liegt vor allem an der Rolle Chinas. Dank ihres Quasi-Monopols können die Chinesen die Preise nahezu drehen und wenden, wie sie wollen. Zuletzt stoppte Chinas größter Produzent, die Baotou Steel, die Lieferung. Die Bergwerke wurden geschlossen, da dem chinesischen Unternehmen die Preise zu niedrig waren.

Einige Beobachter vermuten, dass die Chinesen die Preise auf diese Weise steuern, um Unternehmen ins Land zu locken, die neue Werke zur Herstellung von Zukunftstechnologie bauen. Der Standortvorteil soll die Investoren ins Land bringen. Sind die dann da, könnten die Preise wieder fallen, die Produktion der Chinesen könnte auf ein normales Niveau zurückkehren.

Unabhängig von diesem asiatischen Unsicherheitsfaktor ist es vor allem für Privatanleger schwierig, überhaupt in Seltene Erden zu investieren. Die Preise der Rohstoffe seien zwar an der Shanghaier Börse einsehbar, Seltene Erden seien aber im Ausland nicht handelbar, sagt Commerzbank-Analyst Briesemann. Auch Fonds gibt es wenig. Anlegern bleibt also lediglich ein Investment in die entsprechenden Minengesellschaften, was die Risikostreuung erschwert.

Gleichzeitig sind Seltene Erden nicht per sé selten und teuer. Denn es wird unterschieden zwischen den leichten und den schweren Seltenen Erden. Während die leichten noch vergleichsweise häufig vorkommen und dementsprechend günstiger sind, sind es die schweren Seltenen Erden wie Yttrium, die wirklich teuer sind. Der Großteil der in Sachsen gefundenen Metalle gehört zu den leichten Seltenen Erden.

Abgesehen davon wird der Fund auch an der Vormachtstellung Chinas nichts ändern können. Unabhängig von der Menge wird es lange dauern, bis die Metalle abgebaut werden können. Die Bewohner von Storkwitz dürften zumindest nicht begeistert sein, wenn ihr Örtchen zu einer Großbaustelle wird. Wäre ja nicht das erste Projekt in Deutschland, das sich dank Demonstrationen und Bürgerbegehren in die Länge zieht.

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