Whisky Reichlich rentable Single Malts

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Sherry-Fassreifung bleibt gefragt

George Jamieson, Still-Man der Whisky-Destillerie Bunnahabhain auf der westschottischen Insel Islay, bei der Überwachung des Brands Quelle: dpa

Je kleiner das Fass im Verhältnis zur produzierten Menge, desto mehr Fasswand hat Kontakt mit dem Destillat, desto schneller die Geschmacksbildung. Wer Whisky mit Wertsteigerungsabsichten kauft, sollte daher bei den Destillerien die Art der Fassreifung erfragen; fast alle machen dazu bereitwillig Angaben. Brennereien mit viel Umsatz verwenden kleine Fässer, in denen der Whisky schneller reift. Mehr Potenzial haben die langsam und gründlich Gereiften aus großen Fässern.

Im Trend liegen komplexe, milde Whiskys, die in Sherry- oder Portweinfässern reifen. Was diese eher süßen Sorten in einigen Jahren besonders knapp werden lassen dürfte, ist die Tatsache, dass Sherry und Port (wie andere Süßweine) schon seit den Siebzigern immer weniger getrunken werden. Weniger Sherry-Fässer werden so für einen zusätzlichen Produktionsengpass bei diesen Whisky-Sorten sorgen.

Ihre Fässer hüten die Destillerien daher wie einen Schatz. Einige, wie Macallan, haben sich direkt an Sherry-Bodegas beteiligt, um an neue Fässer zu kommen.

Nur Single Malt lohnt

Grundsätzlich sollten unerfahrene Anleger nur in sortenreine schottische Whiskys investieren – sogenannte Single Malts. Eine vollständige Liste aller 100 schottischen Destillen, die Single Malts herstellen, findet sich auf wiwo.de/whisky. Nur zehn Prozent der schottischen und weniger als ein Prozent der weltweit produzierten Whiskys sind Single Malts. Schottische Single Malts dürfen nur aus Gerstenmaische gebrannt sein (es gibt auch Whisky aus Hafer, Weizen, Getreide-Mischungen und sogar Mais), sie müssen in Schottland abgefüllt und dort in Holzfässern gereift sein; sie müssen zudem aus ein und derselben Mälzerei stammen (engl. „single malt“).

Fast alle bekannten Marken wie Dimple, Chivas Regal, Johnnie Walker oder Ballantines sind Blends. Diese können zwar aus hochwertigen Whiskys bestehen, als Investment eignen sie sich nicht, da sie aus den Whiskys unterschiedlicher Hersteller verschnitten sind. Auch außerhalb Schottlands hergestellte Whiskys sollten Anleger nicht kaufen. Eine Ausnahme bilden japanische Single Malts. Irische oder US-Sorten mögen manchem schmecken; einen Investoren-Markt gibt es aber nicht; die Whiskys bleiben Massenprodukte.

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