Eine Police, die gerade Berufseinsteigern gerne verkauft wird, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Für viele ist sie die wichtigste Personenversicherung, denn sie springt ein, sobald der Arbeitnehmer seinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann. Allerdings schrecken gerade Berufsanfänger oft vor dem Abschluss zurück, denn im Vergleich zur Haftpflicht ist die BU mit Raten zwischen 40 und 60 Euro monatlich relativ teuer.
Deshalb weichen einige zunächst auf eine private Unfallversicherung aus. „Während die BU die Vollkasko unter den Personenversicherungen ist, ist die private Unfallversicherung lediglich eine Teilkasko“, sagt Weißer. Hier würden nur Unfälle abgedeckt, während die BU auch bei Krankheiten wie Burn-out oder Bandscheibenvorfällen eine Rente zahle. Das wird in der notorisch stressgeplagten Gesellschaft immer wichtiger.
Worauf muss ich bei Abschluss achten?
Grundsätzlich gilt auch bei der BU „je jünger desto besser“, denn junge Menschen unter 30 haben normalerweise das geringste Krankheitsrisiko und zahlen daher die niedrigsten Beiträge. Und diese bleiben in der Regel über die gesamte Laufzeit der Police relativ stabil. Die Kosten der Versicherung richten sich hauptsächlich nach der Deckungssumme. Grundsätzlich sollte die BU etwa 50 bis 75 Prozent aller regelmäßig anfallenden Fixkosten des Versicherten abdecken. Dieser Prozentsatz ist individuell abhängig davon, ob Anspruch auf eine sogenannte Erwerbsminderungsrente besteht. Sie wird vom Staat bei voller oder teilweiser Erwerbsunfähigkeit gezahlt. Auch bei der BU spielt die individuelle Situation eine große Rolle. „Wer sich beispielsweise vorstellen kann, auch auf andere Jobs umzuschulen oder sich auf die Unterstützung der Familie verlassen kann, der braucht nicht zwingend eine BU, sondern kann den entsprechenden Betrag stattdessen regelmäßig in die Altersvorsorge investieren“, sagt Nauhauser.
Wie finde ich die passende BU?
Was für die BU gilt, gilt auch für die gesamte Absicherung und Vorsorge: Berufseinsteiger sollten sich ausreichend Zeit nehmen, um sich richtig zu informieren. "Der Gang zur Hausbank reicht nicht aus, denn die ist möglicherweise eher daran interessiert, ihre provisionsträchtigsten Produkte zu verkaufen", sagt Nauhauser. Dem Kunden bliebe also nichts anderes übrig, als sich auch eigenständig zu informieren. Ratgeber wie die Zeitschrift "Finanztest" sind eine Möglichkeit. Auch unabhängige Honorarberater, die für ihre Beratungsleistung eine Gebühr ergeben, sind eine gute Alternative zur Provisionsberatung. Aber Vorsicht: "Auch hier können schwarze Schafe dabei sein, denn der Markt ist bisher kaum reguliert", warnt Nauhauser.