Wie 2008 war auch der jüngste Crash die Folge einer am Terminmarkt einsetzenden Preisschwäche und keine Folge schwacher Nachfrage nach Barren und Münzen. Auch die Goldfonds taugen nur bedingt als Erklärung. Deren Bestände schmolzen zwar seit Ende 2012 um 22 Millionen Unzen auf 62 Millionen Unzen zusammen.
Doch allein die Nachfrage in China stieg im ersten Halbjahr um 54 Prozent auf 22,7 Millionen Unzen. Gold wurde zuletzt gar knapp für jene, die sich Gold geliehen und es leerverkauft hatten, in der Hoffnung auf einen weiter fallenden Goldpreis.
Sie mussten sich eindecken und für sofort verfügbare Ware Aufschläge zahlen. Auffällig ist der Markt für Goldleihegeschäfte. Goldbesitzer verleihen dort zinsloses Gold gegen Dollar. Weil sie Dollar verzinst anlegen können, zahlen sie dem Goldleiher einen Zins, die sogenannte Gold Forward Offered Rate. Normalerweise ist dieser Zins positiv. Doch zuletzt war er für kurze Laufzeiten negativ.
Der Goldleiher muss dem Goldverleiher eine Prämie bezahlen. Gold wird also dringend gesucht. Negativ war dieser Zins auch Anfang 2001 und eben im September 2008. 2001 gab diese Anomalie den Startschuss für den Bullenmarkt und 2008 das Signal für die Wiederaufnahme des Aufwärtstrends.
Gleiches sollte jetzt wieder passieren. Das lehrt auch die letzte große Hausse: Von 1974 bis 1976 halbierte sich der Goldpreis, dann kletterte er bis 1980 um 700 Prozent. Auch jetzt könnte Gold Schwung holen für neue Rekordhöhen.