
Japan strebt eine gemeinsame Antwort der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auf die weltweiten Finanzmarktturbulenzen an. Es werde nach Wegen gesucht, wie die G20-Staaten an dieser Stelle zusammenarbeiten könnten, sagte der hochrangige Regierungsberater Masatsugu Asakawa.
Beim Treffen der G20-Finanzminister in Shanghai Ende des Monats wolle man nach Möglichkeiten suchen, wie man sich in den maßgeblichen Politikfeldern enger abstimmen könne. Das Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) Benoit Coeure hatte kürzlich ebenfalls mit Blick auf die Unruhe an den Währungsmärkten für ein global abgestimmtes Vorgehen plädiert.





Am Freitag war der Dollar zum Yen auf ein 15-Monats-Tief gefallen. Anleger zogen sich angesichts der Abkühlung der Weltwirtschaft und Sorgen um die europäischen Banken in den Yen zurück, der als sicherer Hafen gilt. Der Nikkei-Index brach zum Wochenausklang fast fünf Prozent ein, seit Jahresbeginn gab er fast ein Fünftel nach.
Der japanische Notenbankchef Haruhiko Kuroda machte die "exzessive" Risikoscheu der Anleger für die Talfahrt an den Weltbörsen verantwortlich. Zugleich verteidigte Kuroda vor dem japanischen Parlament die Einführung eines Strafzinses für Geschäftsbanken. "Ich glaube nicht, dass die Negativzins-Politik der Bank of Japan hinter den aktuellen Turbulenzen steht." Der Notenbankchef kündigte an, genau zu beobachten, wie sich die derzeitigen Marktbewegungen auf die japanische Wirtschaft und die Preisentwicklung auswirken. Der Notenbankchef betonte, wenn nötig, die Geldpolitik weiter zu lockern. Im Januar hatte die Notenbank Investoren mit der Einführung eines Strafzinses überrascht, um die Gefahr einer Deflation einzudämmen.
Am Freitag traf Kuroda erstmals seit fünf Monaten wieder mit Ministerpräsident Shinzo Abe zusammen, um über die Marktentwicklungen und Gesamtwirtschaft zu sprechen. Er habe Abe die Sicht der Notenbank näher gebracht, sagte Kuroda nach dem Treffen. Zur Yen-Stärke wollte sich der Notenbankchef nicht äußern.