




Die öffentliche Schuldenlast ließe sich in Europa bequem auf ein tragfähiges Niveau zurückführen. Dazu müssten sich die Regierungen von ihren Parlamenten nur erweiterte Zugriffsrechte auf die Privatvermögen ihrer Bürger einräumen lassen.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin schlägt deshalb die Einführung von Zwangsanleihen und einmalige Vermögensabgaben auf Privatvermögen vor. Rund 230 Milliarden Euro kämen in Deutschland zusammen, wenn der Staat zehn Prozent des Wertes, der einem individuellen Nettovermögen von 250.000 Euro übersteigt, abzapfte.
Einfach ist anders
Das haben die mit Steuergeldern entlohnten Berliner Enteignungsforscher berechnet. Gerade für die Krisenländer wäre das eine sinnvolle Option. Aha! Es könnte also alles so einfach sein – ist es aber nicht! Liquides Vermögen sucht das Weite – noch bevor der Kapitalverkehr eingeschränkt wäre. Das zeigt die ungebremste Kapitalflucht aus dem Club Med. Am Haken hätte der Staat vor allem Immobilienbesitzer. Zudem lösten Zwangsabgaben Liquidationen und somit Druck auf Vermögenspreise aus.
Noch mehr Kredite würden faul. Das DIW meint gar, die Maßnahmen wirkten der Ungleichheit in der Vermögensverteilung entgegen. Wie wär’s mal mit Marktwirtschaft? Die funktioniert so: Wenn jemand überschuldet ist, dann muss man die Schulden restrukturieren, und Gläubiger verlieren einen Teil ihrer Forderungen.