Glossar Vintage-Fotografie

Fachbegriffe - verständlich erklärt.

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Albuminpapier Mit Eiweiß behandeltes, sehr dünnes Fotopapier. Sorgt für kräftige Brauntöne, gebräuchlich zwischen 1850 und 1920. Auflage Nur die vom Fotografen selbst verkaufte, im vorhinein festgelegte, nicht mehr veränderbare Zahl von Abzügen eines Motivs in festgelegtem Format. Bromöldruck Eines der wichtigsten historischen Edeldruckverfahren (entwickelt 1902, verbreitet von 1907 bis 1940). Bildvergrößerung auf Bromsilbergelatinepapier. Im Laufe eines mehrstufigen Prozesses (entwickeln, bleichen, fixieren, trocknen, einweichen) quillt die Gelatine in den Lichtzonen des Bildmotivs auf. Die Schatten bleiben trocken und aufnahmefähig für Ölfarbe, die per Walze oder Pinsel aufgetragen wird. Bromsilberdruck Maschinelles Kopierverfahren auf Barytpapier, bevorzugt für die Postkartenherstellung ab 1900. Daguerreotypie Benannt nach ihrem Entdecker, Photopionier Louis Jacques Mandé Daguerre (1787 bis 1851). Positivbilder, von denen kein Abzug möglich war – entstanden durch mit Quecksilber bedampfte und Natriumsulfat fixierte silberbeschichtete Kupferplatten. Dienten meist als Hilfsmittel für gemalte Porträts und Landschaftsbilder. Edition Von einer durch den Fotografen autorisierten Institution (zum Beispiel Kunstverein, Griffelkunst, Galerien wie etwa Lumas) herausgegebene Auflage eines Motivs mit einer meist hohen Anzahl datierter, nummerierter und signierter Exemplare. Wertsteigerungen sind nicht zu erwarten. Fotogramm Fotografische Bildherstellung ohne Kamera: Gegenstände werden direkt auf lichtempfindliches Fotopapier oder andere Bildträger gelegt oder gehängt und belichtet. Nur der auf dem lichtempfindlichen Material direkt aufliegende Gegenstand erscheint als weißer Schattenriss. Abzüge waren nur möglich, wenn das Fotogramm auf Filmmaterial hergestellt wurde (Glasnegativ). Fast immer Unikate. Kollodiumverfahren Vorherrschendes, sehr aufwändiges Aufnahmeverfahren mit Plattenkamera; gebräuchlich von 1850 bis 1890. Die Glasplatte mit Kollodiumschicht wurde mittels Silbernitratlösung unmittelbar vor der Aufnahme lichtsensibilisiert, im feuchten Zustand belichtet und entwickelt. Erforderte die Mitnahme eines kompletten Fotolabors. Hohe Auflösung und Detailtreue der Abzüge. Later print Ein Abzug, der noch zu Lebzeiten und unter Beteiligung des Urhebers geraume Zeit (in der Regel länger als zehn Jahre) nach der Entstehung des Negativs angefertigt wird. Modern Print Posthumer Abzug vom Original-Negativ durch vom Fotografen autorisierte Person Original Abzüge, die vom Fotografen selbst gemacht und signiert wurden. Reprint Abzug vom Originalnegativ ohne Beteiligung des Fotografen Reproduktion Abzug nicht vom Original, sondern von einem Negativ, das durch Abfotografieren eines Fotos entstanden ist. Kann vom Fotografen autorisiert sein, wenn das Originalnegativ nicht mehr zur Verfügung steht. Salzdruck Früher Druckprozess auf Basis von Natriumchlorid, das später mit Silbernitrat beschichtet wurde. Silbergelatine-Abzug Lichtempfindliche Silbersalze sind die grundlegenden Bestandteile für die Entstehung des fotografischen Bildes. In Gelatine eingebettet, liegen sie in mehreren Lagen in der Schicht (Emulsion) auf dem Fotopapier. vintage print wörtlich: Weinlese, Jahrgang (vintage wine: Qualitätswein); Abzüge, die möglichst unmittelbar nach Entstehung der Negative, maximal aber zehn Jahre danach, vom Künstler selbst – in Ausnahmen auch unter seiner Aufsicht – hergestellt, signiert, datiert, gestempelt wurden. Genießen im Kunsthandel den höchsten Sammelwert.

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