Aktienmarkt Hessische Börsenaufsicht: Kontrolleur Benner kalt gestellt

Klaus-Dieter Benner, bis vergangenen Freitag Chef der Landes-Börsenaufsicht in Frankfurt und bundesweit anerkannter Aufklärer von Kapitalmarktdelikten, wurde die Aufsicht für die Frankfurter Wertpapierbörse entzogen.

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Benner muss sich seit Montag im hessischen Wirtschaftsministerium mit Energierecht befassen. Test: Sind Sie ein Börsen-Profi? Wie das Magazin weiter berichtet, wird die Frankfurter Dependance der hessischen Börsenaufsicht geschlossen und der Handel von Wiesbaden aus kontrolliert. Als Staatsanwalt erstritt Benner die ersten Urteile wegen verbotenen Insiderhandels und brachte den European Kings Club zur Strecke, der 100.000 Anleger um eine halbe Milliarde Euro betrog. Matthias Kurth, heute Chef der Bundesnetzagentur und damals Wirtschaftsstaatssekretär in Hessen, hatte Benner 1997 zur Börsenaufsicht geholt.

"Benner brachte einen Verfolgungseifer mit, der nicht immer im Interesse eines Ministeriums liegt", bewertet ein Justiz-Insider die Versetzung. Nach Kurths Weggang wurde der unbequeme Ermittler schrittweise entmachtet. Er musste die Zuständigkeit für die Terminbörse Eurex und das Handelssystem Xetra nach Wiesbaden abgeben und verlor die meisten seiner Mitarbeiter. >>> Bildergalerie: Eindrücke von Modeschauen 2005 neu!!! Hessens Wirtschaftsminister Alois Rhiel ließ dem Magazin mitteilen, das Land steigere durch "Bündelung der vorhandene Kräfte" die Effizienz der Börsenaufsicht. Das Parkett habe an Bedeutung verloren, Aufsicht vor Ort sei überflüssig.

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