In Griechenland sind die Preise für Ferienimmobilien vielerorts deutlich gefallen, etwa auf den Halbinseln Peleponnes und Chalkidiki, aber auch auf Kreta oder Rhodos. Im Schnitt sind die Ferienobjekte dort seit 2008 um etwa 20 Prozent gefallen. Gut für Käufer: seit 2014 beträgt die Grunderwerbsteuer nur drei statt zuvor zehn Prozent. Wer eine Immobilie für mindestens 250.000 Euro erwirbt, bekommt eine Aufenthaltsgenehmigung vom Staat obendrauf.
Italiens Markt für Ferienimmobilien war jahrelang von herben Preisrückgängen gekennzeichnet, teilweise im zweistelligen Prozentbereich pro Jahr. Allmählich scheint die Entwicklung gestoppt. Die Preise haben einen Boden gebildet und die Nachfrage zieht wieder an.
Vor allem in Südtirol, einem begehrten Urlaubsziel der Süddeutschen, können Käufer jetzt Schnäppchen machen. Dort sind viele Ferienwohnungen nur noch halb so teuer wie vor Ausbruch der Finanz- und Schuldenkrise. Kleine Wohnungen sind durchaus für 100.000 bis 150.000 Euro zu haben. Nun kündigt sich bei den Kaufpreisen eine Stabilisierung an, zumal auch die Zahl der Baugenehmigungen nach Jahren des Rückgangs langsam wieder ansteigt. Aber noch übersteigt das Angebot hier die Nachfrage.
Für Kaufinteressenten aus Deutschland bleibt der Immobilienerwerb im südlichen Europa allerdings eine Herausforderung. Immobilien- und Steuerrecht unterscheiden sich zum Teil erheblich vom deutschen Recht, es gibt Sprachbarrieren und bürokratischen Vorschriften, die die Beauftragung von kundigen Anwälten und Übersetzern unumgänglich machen und wer nicht dauerhaft dort wohnen kann oder will, braucht meist Unterstützung für Instandhaltung und Vermietung der Wohnungen und Häuser.
Gerade die Vermietung könnte sich in den wirtschaftlich geschwächten Regionen aber als schwierig erweisen. Bis sich Ferienimmobilien durch Vermietung für den Käufer auch wirtschaftlich rechnen, können noch Jahre vergehen. Am besten nachgefragt werden wie auch in Deutschland gehobene Objekte in besten Lagen.
Hinzu kommt der erhöhte Reiseaufwand, will der Käufer die Ferienimmobilie auch selbst für in Urlaubszeiten nutzen. Für Käufer von Ferienhäusern in Deutschland ist die Nähe zum Wohnort oft ein entscheidendes Kriterium. Die meisten Käufer von Ferienbehausungen in Deutschland stammen aus benachbarten Bundesländern und schätzen die kurze Anreise, etwa um das Urlaubsdomizil an Wochenenden zu nutzen. Wer seine Immobilie vermieten will, tut sich zudem deutlich leichter mit Verwaltung und Instandhaltung.
Die deutschen Standorte bieten insbesondere angehenden Vermietern noch eine attraktive Chance: Wer das Objekt aufs Jahr betrachtet in 75 Prozent der Zeit vermietet, kann die im Kaufpreis enthaltene Umsatzsteuer von 19 Prozent vom Finanzamt zurückverlangen. Ausgaben für Kreditzinsen, Instandhaltung und Vermittlung können ohnehin als Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden. Um zu kalkulieren, ob oder ab wann sich die Ferienimmobilie rechnet, sollten Interessenten allerdings einen Steuerberater konsultieren.
Die Kaufpreise werden jedenfalls hoch bleiben, weil Bauland am Küstenstreifen knapp und das Baurecht zudem oft restriktiv ist. „In mehr als einem Drittel der betrachteten Standorte erwarten wir noch weitere Preissteigerungen in den sehr guten Lagen“, gibt sich Enders optimistisch. In guten und mittleren Lagen könnte der Preisauftrieb jedoch zum Erliegen kommen. Vor allem bei den angebotenen Häusern dieser Kategorie zeigen sich die Preise gleichbleibend stabil.
Schnäppchenjäger haben jedoch schlechte Karten: Nach unten zeigt der Preistrend noch in keinem der Standorte. Billiger wird es vorerst wohl kaum.