Gebäudesanierung Was der Bund Hausbesitzern aufbürdet

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Giebelhäuser in der Quelle: AP

Damit die Dena-Rechnung aufgeht, muss der Vermieter darauf verzichten, die maximal möglichen elf Prozent auf die Miete umzulegen: Bei Kosten von 270 Euro pro qm würde sonst eine monatliche Kaltmietenerhöhung um knapp 2,50 Euro pro qm anfallen. Das ließe sich dann durch die Einsparung beim Energieverbrauch nicht mehr wettmachen.

Eine warmmietenneutrale Modernisierung ist in Altbauten in Berlin-Spandau geglückt: Im Rahmen eines soeben abgeschlossenen Sanierungsprojekts wurde der Energieverbrauch nach Angaben der Genossenschaft von 227 Kilowattstunden (kWh) pro qm und Jahr auf 49 kWh reduziert. Dadurch sollen die Mieter künftig 0,87 Euro pro qm und Monat an Heizkosten sparen, so dass ihre Belastung trotz höherer Kaltmiete nicht steigen soll.

Mehr Geld vom Staat

Der Fall ist nach Ansicht der Beratungsgesellschaften Empirica und Luwoge Consult aber eine Ausnahme. "Es zeigt sich, dass die eingesparten Energiekosten allein niemals ausreichen, die Investitionen zu refinanzieren", halten sie in einer aktuellen Studie fest.

Finanzielle Forderungen an den Staat für energetische Modernisierungen stellen daher einhellig Dena und BSI. Fünf Mrd. Euro jährlich halten sie für nötig – mehr als zehnmal so viel, wie Bundesbauminister Peter Ramsauer 2011 für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm zur Verfügung stellen will.

Energetische Modernisierung

Kosten Schätzungen für die energetische Modernisierung von Bestandsgebäuden reichen von 200 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Bausubstanz Die Sanierung von Gründerzeithäusern der Baujahre bis 1948 ist weniger teuer ist als die der ersten Nachkriegsbauten. Das liegt daran, dass bei diesen wegen der Blockrandbebauung in den Straßen weniger Fassadenflächen zu dämmen sind als bei oftmals frei stehenden Nachkriegsbauten.

Mieterhöhung Die von der Deutschen Energie-Agentur genannte Mieterhöhung nennt den Betrag, der es erlaubt, einen für die Modernisierung aufgenommenen Kredit zu decken.

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