Gesenkte Mehrwertsteuer Baupreise fallen erstmals seit 2002

Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,1 Prozent gefallen. Bei einem unveränderten Steuersatz sähe es aber anders aus.

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Die Baubranche kommt derzeit besser durch die Virus-Pandemie als viele andere Wirtschaftszweige. Quelle: dpa

In Deutschland sind die Baupreise wegen der vorübergehend gesenkten Mehrwertsteuer erstmals seit 2002 gesunken. So fielen die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude im November um 0,1 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. „Grund dafür ist vor allem die seit Juli 2020 geltende Senkung der Mehrwertsteuersätze.“

Die Bundesregierung hatte die Steuer für sechs Monate von 19 auf 16 Prozent reduziert, um den Konsum und damit die Konjunktur in der Coronakrise anzukurbeln. „Bei unverändertem Steuersatz hätte die Preissteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat rein rechnerisch 2,5 Prozent betragen.“

Im August 2020, dem zuletzt von den Statistikern erhobenen Monat, hatten die Baupreise im Jahresvergleich stagniert. Von August auf November kletterten die Preise dann leicht um 0,4 Prozent. Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden gingen unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuersenkung von November 2019 bis November 2020 um 0,3 Prozent zurück. Für Ausbauarbeiten erhöhten sie sich um 0,1 Prozent.

Die Baubranche kommt derzeit besser durch die Virus-Pandemie als viele andere Wirtschaftszweige. Laut Statistikamt stiegen die Erlöse im Bauhauptgewerbe im Oktober binnen Jahresfrist um 2,2 Prozent und lagen in den ersten zehn Monaten 3,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.

Nach einem Umsatzplus von geschätzt rund drei Prozent 2020 rechnen die Verbände HDB und ZDB für das laufende Jahr allerdings nur noch mit stagnierenden Geschäften. Während der Wohnungsbau boomt, fürchten die Betriebe Einbußen beim Bau von Fabriken und Büros sowie im öffentlichen Bau, weil Kommunen wegen der Coronakrise ihre Investitionen bremsen dürften.

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