




Wohnungen werden nach einer Studie der Immobilienwirtschaft für Käufer und Mieter in diesem Jahr nochmals teurer. Vor allem in Großstädten wie München, Hamburg und Berlin sind große Preissprünge zu erwarten. So lautet die Prognose des Zentralen Immobilien-Ausschusses (ZIA) in seinem Frühjahrsgutachten, das am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. "Eine Preisblase sei noch nicht zu erkennen, sagte Harald Simons, Vorstand beim Marktforschungsinstitut Empirica und Mitautor. Er fürchtet allerdings, dass die Diskussion über eine Immobilienblase Investoren verschrecken könnte.
Die Sachverständigen erwarten bei den Mieten im Durchschnitt ein Plus von drei Prozent und bei den Kaufpreisen für Wohnimmobilien von fünf Prozent. In Berlin ist mit einem Preisanstieg zwischen acht und zehn Prozent zu rechnen, in Hamburg zwischen sechs bis acht Prozent und in München sechs bis neun Prozent. Wenn man die steigende Nachfrage und das viel zu geringe Angebot betrachte, „sind die Mieten und Preise erstaunlich wenig gestiegen“, sagte Simons. „Von einer Preisblase sind wir weit entfernt.“ Das zeige sich daran, dass sich die Einkommen nicht von den Immobilienpreisen abgekoppelt hätten - anders als in den USA vom Jahr 2000 bis zum Kollaps des Marktes 2007. Dahinter stehe ein wichtiger Trend: "Die Leute wollen zurück in die Stadt", sagt Michael Kiefer vom Internet-Portal Immobilien Scout 24. Die Wohnungsnachfrage in den Städten sei bei seinem Portal 14 Mal so hoch wie die auf dem Land. Das schlägt auf die Preise durch. In München etwa, dem Spitzenreiter am Immobilienmarkt, erhöhten sich dem ZIA-Gutachten zufolge zwischen 2004 und Ende 2012 die Mieten um 22,8 Prozent, in Frankfurt um 28,6 Prozent und in Berlin - allerdings von einem vergleichsweise niedrigem Niveau aus - um 38,9 Prozent.
Simons verwies darauf, dass 63 Prozent der Mietwohnungen in Deutschland seit 2005 real - also nach Abzug der Inflationsrate - günstiger geworden seien. 37 Prozent sein teurer geworden, vor allem in den Metropolen. Der Zuzug in die Großstädte halte an, das Angebot an Wohnungen sei für die steigende Nachfrage viel zu schwach. Als Dachorganisation vertritt der ZIA die Interessen der großen Verbände und Unternehmen der Immobilien- und Finanzbranche.