Immobilien Baupreise in Deutschland steigen so stark wie seit 51 Jahren nicht mehr

Die große Nachfrage nach Baumaterialien treibt die Preise für den Neubau von Wohngebäuden. Auch der Mehrwertsteuereffekt macht sich bemerkbar.

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Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude zogen um 12,6 Prozent an. Quelle: dpa

Der Neubau von Wohnungen in Deutschland hat sich im August so stark verteuert wie seit 1970 nicht mehr. Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude lagen um 12,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Ein stärkerer Anstieg wurde den Angaben zufolge zuletzt im November 1970 mit 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gemessen.

Aktuell treibt unter anderem die große Nachfrage nach Baumaterialien wie Holz, Stahl und Dämmstoffen auf den Weltmärkten die Preise. Überdurchschnittlich stark verteuerten sich im August Zimmer- und Holzbauarbeiten. Die Preise stiegen wegen der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um 46,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Zudem schlägt die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung inzwischen voll durch. Um den Konsum in der Coronakrise anzukurbeln, hatte der Bund die Mehrwertsteuer befristet vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 gesenkt.

Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze, Waren und Dienstleistungen werden also tendenziell teuer. Ohne den Mehrwertsteuereffekt wären die Baupreise den Angaben zufolge rein rechnerisch um 9,7 Prozent gestiegen.

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