Immobilien Chinesen stechen deutsche Wohnungsriesen aus

Die BGP Holding zieht sich aus dem deutschen Wohnungsmarkt zurück, 16.000 Wohnungen in vier Städten wechseln den Besitzer. Dieser wird wohl der chinesische Staatsfonds CIC. Die deutschen Immobilienriesen gehen leer aus.

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Der chinesische Staatsfonds CIC steigt wohl auf dem deutschen Wohnungsmarkt ein. Quelle: dpa

Frankfurt Der chinesische Staatsfonds CIC steigt Finanzkreisen zufolge in den deutschen Wohnungsmarkt ein. Ein fast 1,2 Milliarden Euro schweres Portfolio aus 16.000 Wohnungen geht an einen von der US-Investmentbank Morgan Stanley aufgelegten Fonds, wie der bisherige Eigentümer BGP Holdings mitteilte. Mit Abstand größter Investor in den geschlossenen Fonds sei CIC, sagten zwei mit der Transaktion vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag.

Der Fonds stach damit unter anderem große börsennotierte Wohnungsgesellschaften wie Vonovia und Deutsche Wohnen aus, die sich ebenfalls für den Bestand interessiert hatten. CIC war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Ein Verkauf des BGP-Portfolios an die österreichische Conwert Immobilien war vor gut einem Jahr gescheitert. BGP hatte die Investmentbank Lazard mit dem Verkauf beauftragt, aber auch einen Börsengang für die Wohnungen geprüft. Sie liegen in Berlin, Kiel, Rendsburg und Köln. Große Wohnungsbestände, die zum Verkauf stehen, sind in Deutschland inzwischen Mangelware.

Mit dem Verkauf hat BGP seinen riskanten Ausflug in den europäischen Immobilienmarkt endgültig beendet. Seit 2005 hatte das Unternehmen, das ursprünglich den australischen Investoren Babcok & Brown und GPT gehörte, in zwölf Ländern Immobilien für 4,5 Milliarden Euro gekauft, in 250 Zweckgesellschaften verpackt und überwiegend mit Schulden finanziert.

Nach dem Zusammenbruch von Babcock & Brown und GPT 2009 wurden die Anteile an mehrere Groß- und 58.000 Privat-Investoren verteilt, die seither um ihren Einsatz bangen. Sie bekommen mit dem Verkauf nun rund 600 Millionen Euro zurück. „Die Transaktion ist das Ende einer langen und zeitweise schwierigen Reise, um das BGP-Portfolio wieder werthaltig zu machen“, sagte BGP-Chef Rod McGeoch.

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