Ursprünglich kommt Home Staging aus den USA, aber auch in Deutschland lassen immer mehr Leute ihr Objekt herrichten. „Die Nachfrage nach Home Staging ist in den letzten Jahren stark gewachsen", sagt Iris Houghton, Vorstand des deutschen Berufsverbands für Home Staging (DGHR) und 2007 eine der ersten Home Stager in Deutschland. Allein zwischen 2011 und 2012 hätte sich die Zahl der Staging-Aufträge bei den DGHR-Mitgliedern verdoppelt.
Die große Mehrheit der Kunden seien Privatverkäufer, lediglich ein kleiner Teil sind Immobilienmakler. Die meisten würden ein Komplettpaket buchen. Denn häufig bleibt wenig Zeit, um das Haus des verstorbenen Großonkels zu entrümpeln, um es zum Verkauf anzubieten. Dann kommen die Home Stager ins Spiel.
Für das Herrichten des Hauses wird normalerweise ein Festpreis verhandelt. „Uns ist bewusst, dass es ungewohnt ist, Geld zu investieren, um ein Haus zu verkaufen", gibt Iris Houghton zu. Allerdings lohne sich das in der Regel, mindestens die investierte Summe käme immer wieder rein. Schließlich wirft ein gepflegtes Haus einen höheren Kaufpreis ab.
Es sind längst nicht nur alte Landhäuser, die ein Umstyling nötig haben. „Auch in München wird nicht jede Immobilie sofort verkauft", sagt Houghton. Denn die Interessenten seien deutlich anspruchsvoller geworden. „Auch bei leeren, teils neuen Immobilien wird oft der Nutzen von Home Staging in Anspruch genommen.“
Spätestens da wird deutlich, dass ein Hausverkauf in Deutschland trotz hoher Preise noch lange kein Selbstläufer ist. Wer also allein der Rendite wegen verkaufen will, sollte sich vorher genau informieren, wie viel sein Haus wirklich wert ist. Jeder andere sollte sich lieber über mietfreies Wohnen freuen.