Immobilien-Investment Deutsche Wohnimmobilien im Visier der Anleger

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Raum für Ausstiege

Die besten Immobilienfinanzierer
Modell eines Einfamilienhauses Quelle: dpa
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Befeuert wird die Diskussion um die deutschen Immobilien-AG’s auch aufgrund anstehender Börsengänge in der Branche. Nicht nur die Wohnungsgesellschaft LEG will aufs Parkett, auch bei der doppelt so großen Deutsche Annington laufen die Verhandlungen um einen baldigen Börsengang.

„Das Marktumfeld für Börsengänge im Immobiliensektor ist sehr positiv“, sagt Peeters. Früher sei der Börsengang einer Immobiliengesellschaft eher eine Exitstrategie gewesen, das Wachstum des Unternehmens war dann in der Regel zunächst beendet. „Now, the listing is not the end, it’s the beginning of the story“, schreiben die Analysten – im Rahmen des aktuell positiven Marktumfeldes markiert ein Börsengang erst den Anfang des Wachstums. Und Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft, mehr gelistete Unternehmen dürften also für mehr Wachstum bei den bereits an der Börse gehandelten Gesellschaften sorgen.

Vorsicht ist geboten

Gilt jetzt: Feuer frei für den Einstieg in Immobilienaktien? Denn normalerweise ist Vorsicht geboten, wenn viele Aktien neu an die Börse kommen. Die Börsengänge signalisieren, dass die Preise hoch sind. Und tatsächlich sind die Kurse von Immobilienaktien weit oben. Einige Analysten sehen die Papiere schon überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass es bald zu Verkäufen und Gewinnmitnahmen kommt, ist gegeben.

Und es gibt weitere Unsicherheitsfaktoren. Immobiliengesellschaften profitieren nicht nur vom Boom beim Betongold, sondern vor allem vom aktuellen Niedrigzinsumfeld. Das treibt nicht nur die Anleger in Immobilien, sondern erleichtert den Unternehmen auch die Finanzierung. In der Ernst&Young-Umfrage nannten Investoren fehlendes Eigen- und Fremdkapital als ein wichtiges Problem. Denn auch wenn die Zinsen niedrig sind, so vergeben die Banken Immobilienkredite doch nur selektiv und größerer Vorsicht als noch vor einigen Jahren. Dafür sorgen nicht zuletzt strengere Eigenkapitalvorschriften.

Versicherungen und Pensionskassen haben daher vermehrt damit begonnen, die Finanzierungslücke bei den Investoren zu verringern.

Sobald die Zinsen wieder anziehen, dürften die Aktien der Immobiliengesellschaften als erste darunter leiden. „In unseren Szenarien gehen wir davon aus, dass die Zinsen vorerst niedrig bleiben“, sagt Peeters. Das sei Bedingung für mögliche Übernahmen.

Ein weiteres Risiko lauert in Berlin. Sollte die Politik beispielsweise den Anstieg der Mietpreise begrenzen, dürfte das für die Immobiliengesellschaften ebenfalls nicht ohne Folgen bleiben. Diese Risiken müssen Anleger auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, wenn sie ihr Geld in Immobilienaktien stecken. Angesichts möglicher Übernahmen sollten Anleger eher ein Auge auf die Übernahmekandidaten als auf die Käufer werfen. Schließlich besteht beim Käufer die Gefahr, dass gezahlte Preisaufschläge den Kurs belasten. Auch mögliche Probleme bei der Integration des Zukaufs können die Aktien auf Talfahrt schicken.  

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