Immobilien Wohnungsnot der Studenten macht Investoren reich

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Mehr Sicherheit für die Geldanlage

Auch Crowdinvesting-Plattformen im Internet wie Bergfürst, Zinsland oder Zinsbaustein trommeln für die Geldanlage in Wohnheimen und locken mit fünf bis sechs Prozent Zins. Sie bündeln kleine Investitionen. Wenn alles gut geht, bekommen Anleger ihr Geld zurück, wenn das Wohnheim gebaut ist. Hier investieren sie aber nicht direkt in Immobilien, sondern in Nachrangdarlehen, die bei Problemen kaum abgesichert sind. Sammelt der Anbieter weniger als 2,5 Millionen Euro ein, wird er von der Prospektpflicht befreit. Häufig fehlen dann wichtige Informationen. Für Anleger sei es nahezu unmöglich, solche Offerten selbst zu beurteilen, sagt Nicolaus Thiele-Dohrmann, Chef des Hamburger Analysehauses alpha-assets.

Welche Studiengänge sich wirklich auszahlen
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Der Hausverwaltungsangestellten Rexin aus Berlin wäre das zu intransparent. Sie ist bei der Geldanlage auf Sicherheit bedacht, eher Typ Sparbuch. „Wir wollten in etwas investieren, das wir begutachten können“, sagt Rexin. Deshalb sollte die Wohnung in Berlin stehen: „Hier kennen wir die Ansprüche junger Leute.“ Ihr Projektentwickler GBI hat bereits 13 Wohnanlagen für Studenten fertiggestellt, drei sind im Bau, zwei weitere schon genehmigt. Wohnungen in Studentenwohnheimen zum Direktkauf bietet neben GBI zum Beispiel auch die Aalener i live-Gruppe an.

Rundum-sorglos-Paket gebucht

Bei der GBI überzeugte Rexin ein „Rundum-sorglos-Paket“, wie sie sagt. Um Vermietung und Verwaltung kümmert sich die gemeinnützige FDS Stiftung, die einen Generalpachtvertrag über 20 Jahre geschlossen hat. Sie kommt auch für Betriebskosten, Instandhaltung und Instandsetzung auf. Zusätzliche Sicherheit bietet eine Mietgarantie, für die ein Garantiegeber mit 28 Millionen Euro Eigenkapital einsteht. So kann Rexin auch mit einer Geldanlage abseits des Sparbuchs gut schlafen.

Studenten müssen in vielen Städten für Wohnungen laut einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft deutlich mehr zahlen als vor einigen Jahren. Wo es am teuersten ist und wo Studentenbuden günstig sind.

Für die einzelnen, voll möblierten Wohnungen müssen Käufer wie sie in Berlin zwischen 84.500 und 102.500 Euro zahlen. Fällig ist das Geld erst bei Übernahme der Wohnung. Etwa sieben Prozent kommen für Grunderwerbsteuer und Notar sofort hinzu. Die meisten Anbieter unterschlagen solche Posten bei ihren Renditeangaben.

Die Studenten im Berliner Wohnheim sollen künftig durchschnittlich 450 Euro Monatsmiete zahlen. Heizung, Strom, Wasser, Telefon und Internet sind inklusive. „Diese Miete ist auch für Studenten tragbar“, sagt Rexin. Das gefällt der Sparerin, weil es ihre Mieteinnahmen absichert. „Unsere zwei Kinder könnten sich auch keine Wohnung für 800 Euro im Monat leisten“, sagt die Studentenmutter Rexin, die sich bei der Geldanlage eben auch wohlfühlen will.

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