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Immobilien Nach Leerverkäufer-Angriff: Vonovia greift offenbar nach Anteilen von Konkurrent Adler

Die Bochumer hatten jüngst erst die Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen unter Dach und Fach gebracht. Quelle: dpa

Der Bochumer Dax-Konzern hat sich offenbar eine Kaufoption auf 13,3 Prozent der Adler-Anteile gesichert. Der Adler-Aktienkurs steigt nach der Meldung um zehn Prozent.

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Nach dem Leerverkäufer-Angriff auf die Adler Group sieht Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia offenbar die Chance auf einen Einstieg bei dem kleineren Konkurrenten. Der luxemburgische Großaktionär von Adler, Aggregate Holdings, teilte am Donnerstagabend mit, Vonovia habe eine Kaufoption auf 13,3 Prozent der Adler-Anteile erworben.

Das wäre die Hälfte des Anteils, das Aggregate zuletzt gemeldet hatte. Der Preis liege „deutlich über dem letzten Schlusskurs der Adler-Aktie“, hieß es in der Mitteilung. Das unter Beschuss des britischen Investors Fraser Perring geratene Papier hatte am Donnerstag mit einem Plus von 15 Prozent bei 11,55 Euro geschlossen.

Die Kaufoption hat laut Aggregate eine Laufzeit von 18 Monaten. Sie umfasst rund die Hälfte des Aktienpakets, das der Immobilieninvestor an der Adler Group hält. Hinter Aggregate steht der österreichische Investor Günther Walcher. Eine Bestätigung von Vonovia für die Kaufoption lag zunächst nicht vor.

Die Aktien kletterten am Freitagmorgen um 10,5 Prozent auf 12,76 Euro in die Höhe. Sie waren damit Spitzenreiter im SDax. Vonovia verloren im Dax 0,2 Prozent.

Die Adler-Group-Aktie war am Mittwoch auf Talfahrt gegangen, nachdem sich der britische Investor Fraser Perring mit einer kritischen Studie auf das Unternehmen eingeschossen hatte. Er wirft Adler unter anderem vor, die Bilanz künstlich aufzublähen. Fraser Perring wettet als Leerverkäufer auf fallende Kurse. Seit dem Jahresbeginn hat das Papier bis zu zwei Drittel seines Wertes verloren. An der Börse ist die Adler Group noch knapp 1,4 Milliarden Euro wert, bei einem Immobilienbestand von 12,6 Milliarden.

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Adler hatte am Montag angekündigt, sich möglicherweise von einem Großteil seines Wohnungsbestandes von 70.000 Einheiten zu trennen. Interessenten hätten sich bereits gemeldet.

Mehr zum Thema: Seit Jahren fällt das Immobilienunternehmen Adler Real Estate durch zweifelhafte Geschäfte auf. Viele Investoren kauften die Aktie trotzdem. Wegen einer gerade veröffentlichten kritischen Studie könnte die Adler Group aber nun ernsthaft unter Druck geraten.

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