




Viele wünschen sich eine eigene Immobilie. Als wichtigen Grund für den Immobilienkauf nennen in Umfragen die meisten ihre Altersvorsorge und den Wunsch, endlich keine Miete mehr zahlen zu müssen. "Ich will nicht länger einem anderen seine Immobilie abzahlen", ist dann oft zu hören. Oder, etwas deutlicher: "Ich will dem Vermieter nicht länger mein Geld in den Rachen werfen."
In welchen Städten es sich rein finanziell lohnt, in der eigenen Immobilie zu wohnen - und wo Mieter günstiger fahren - haben wir bereits in einem Dossier ermittelt.
Doch die eigenen vier Wände sind für viele mehr als eine finanzielle Angelegenheit. Sie bieten ein Stück Freiheit, etwas Eigenes, das nach den eigenen Vorstellungen gestaltet werden kann. Aus dieser Sicht ist der Immobilienkauf nichts, was sich lohnen müsste. Es ist eine Konsumentscheidung: Haus oder Wohnung werden gekauft, weil der Käufer darin, und nicht woanders, wohnen möchte. Das einzige Problem: Ohne das nötige Geld wird aus dem Traum nichts.





Das klingt trivial. Und tatsächlich wirft diese Feststellung die zentrale Frage erst auf: Wie viel Geld ist denn nötig? Eine Wohnung mit 80 Quadratmetern kostet in einer deutschen Stadt im Durchschnitt etwa 150.000 Euro. Wer den Kaufpreis problemlos aus seinem Ersparten stemmen kann, ist fein raus. Die meisten werden die eigene Immobilie aber zu einem großen Teil per Kredit finanzieren müssen. Zumal der Durchschnitt die großen regionalen Unterschiede verdeckt. In München würde die 80-Quadratmeter-Wohnung schon knapp 350.000 Euro kosten.
Wieviel Einkommen ist nötig für die eigenen vier Wände?
Wie viel Erspartes Käufer aufbringen können, wissen sie meist noch recht gut. Wie viel laufende Raten sie für ihren Immobilienkredit schultern können, ist ihnen häufig schon weniger klar. Als Faustregel gilt, dass die monatlichen Ausgaben fürs Wohnen 40 Prozent des Nettoeinkommens nicht übersteigen sollten. Damit lässt sich die Frage, was die eigene Immobilie kostet, umdrehen: Wieviel Einkommen nach Steuern braucht man eigentlich, um sich eine eigene Immobilie zu kaufen?
*Die Werte beziehen sich auf eine 80qm Wohnung und auf die lokalen Kaufpreise inklusive Grunderwerbsteuer wie vor Ort fällig.
Unsere interaktive Kartengrafik zeigt das Ergebnis für die 30 größten deutschen Städte. Wir gehen davon aus, dass Käufer eine Wohnung mit 80 Quadratmetern zum Durchschnittspreis vor Ort kaufen. 20 Prozent des Kaufpreises und alle Kaufnebenkosten bringen die Käufer selbst auf - dafür nutzen sie ihr Erspartes. Die Kaufnebenkosten können durchaus weitere zehn Prozent des Kaufpreises ausmachen. Zu den Kaufnebenkosten würde auch ein fälliges Maklerhonorar zählen. Dessen Höhe variiert stark nach Region.
In Hamburg und Bremen müssen Käufer inklusive Steuer gut sechs Prozent zahlen. In Baden-Württemberg, Bayern und dem Saarland teilen sich Käufer und Verkäufer hingegen meist die dort üblichen etwa sieben Prozent Provision - für den Käufer wären dort also nur etwa 3,5 Prozent fällig. Außerdem fallen bundesweit noch Kosten für Notar und Grundbuch an (etwa zwei Prozent). Käufer zahlen außerdem Grunderwerbsteuer, deren Höhe je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent liegt.