Vorsicht ist angebracht im ehemaligen Kasernengebäude an der Olbrichtstraße im Leipziger Stadtteil Gohlis. Auf den Treppenstufen liegen Steinbrocken, das Dach ist eingestürzt, die Fenster sind eingeschlagen, und der Fußboden macht nicht gerade den stabilsten Eindruck. Doch Ricco Klein schaut liebevoll auf die morschen Gemäuer. Für ihn ist die ehemalige Kavalleriekaserne nordwestlich der Innenstadt keine Bauruine, sondern eine Investitionschance.
Wo investieren? Die Top 10 der regionalen Wohnungsmärkte 2015
Stadt: Erlangen
Bundesland: Bayern
Gesamtscoring: 62,66
Scoring Sozioökonomische Daten: 93,95
Scoring Strukturrisiko: 50,8
Scoring Liquiditätsrisiko: 2,90
Scoring Standortpotenzial: 81,23
Stadt: Nürnberg
Bundesland: Bayern
Gesamtscoring: 57,04
Scoring Sozioökonomische Daten: 63,04
Scoring Strukturrisiko: 68,6
Scoring Liquiditätsrisiko: 28,99
Scoring Standortpotenzial: 62,17
Stadt: Freiburg im Breisgau
Bundesland: Baden-Württemberg
Gesamtscoring: 58,11
Scoring Sozioökonomische Daten: 69,93
Scoring Strukturrisiko: 53,3
Scoring Liquiditätsrisiko: 53,62
Scoring Standortpotenzial: 55,00
Stadt: Wolfsburg
Bundesland: Niedersachsen
Gesamtscoring: 59,35
Scoring Sozioökonomische Daten: 74,93
Scoring Strukturrisiko: 40,7
Scoring Liquiditätsrisiko: 65,22
Scoring Standortpotenzial: 55,51
Stadt: Braunschweig
Bundesland: Niedersachsen
Gesamtscoring: 59,39
Scoring Sozioökonomische Daten: 70,43
Scoring Strukturrisiko: 37,1
Scoring Liquiditätsrisiko: 53,62
Scoring Standortpotenzial: 67,54
Stadt: Hannover
Bundesland: Niedersachsen
Gesamtscoring: 60,91
Scoring Sozioökonomische Daten: 57,39
Scoring Strukturrisiko: 50,4
Scoring Liquiditätsrisiko: 65,22
Scoring Standortpotenzial: 66,96
Stadt: Potsdam
Bundesland: Brandenburg
Gesamtscoring: 61,65
Scoring Sozioökonomische Daten: 52,79
Scoring Strukturrisiko: 57,9
Scoring Liquiditätsrisiko: 53,62
Scoring Standortpotenzial: 74,71
Stadt: Darmstadt
Bundesland: Hessen
Gesamtscoring: 61,76
Scoring Sozioökonomische Daten: 79,89
Scoring Strukturrisiko: 74,6
Scoring Liquiditätsrisiko: 28,99
Scoring Standortpotenzial: 60,22
Stadt: Regensburg
Bundesland: Bayern
Gesamtscoring: 62,02
Scoring Sozioökonomische Daten: 94,31
Scoring Strukturrisiko: 55,4
Scoring Liquiditätsrisiko: 21,74
Scoring Standortpotenzial: 65,72
Stadt: Ingolstadt
Bundesland: Bayern
Gesamtscoring: 62,66
Scoring Sozioökonomische Daten: 93,95
Scoring Strukturrisiko: 50,8
Scoring Liquiditätsrisiko: 2,90
Scoring Standortpotenzial: 81,23
Platz: 40
Stadt: Karlsruhe
Bundesland: Baden-Württemberg
Gesamtscoring: 45,44
Scoring Sozioökonomische Daten: 67,86
Scoring Strukturrisiko: 55,8
Scoring Liquiditätsrisiko: 2,90
Scoring Standortpotenzial: 47,83
Quelle: Catella Research - Wohnungsmarktranking Deutschland 2015
Teilscoring | Gewichtung | Faktoren | Was wird untersucht? |
Sozio- ökonomische Daten | 25% | - Einwohnerentwicklung 2000-2014 - Kaufkraft - Arbeitslosenquote - EZH Umsatzkennziffer - EZH Kaufkraftindex - Zentralitätskennziffer - Entwicklung SVP Beschäftigte 2010-2013 | - Leistungsfähigkeit einer Stadt und ihre Bedeutung für das Umland - Nachfrage und ökonomische Leistungsfähigkeit der angesiedelten Haushalte |
Struktur- risiko | 20% | - Quote SVP Beschäftigte/ Einwohner - Betroffenheit vom Strukturwandel - Risiko durch Verschiebung im Teilmarkt - Hochschul-/ Universitätsstadt - Lage im Ballungszentrum | - künftige Einwohnerentwicklung - zukünftiges Potenzial/die zukünftige Attraktivität des Wohnstandorts |
Liquiditäts- risiko | 20% | - Liquiditätsrisiko/ Marktliquidität | - das vorhandene Angebot von Investitionsmöglichkeiten am jeweiligen Standort |
Standort- potenzial | 35% | - Mietbelastung vs. Einkommen - Bevölkerungsentwicklung bis 2030 - Wettbewerb/ Grad der Neubautätigkeit - Differenz Mietzinsniveau des Standorts und des durchschnittlichen Mietzins der untersuchten Städte | - Einflussfaktoren, welche die zukünftige Entwicklung des jeweiligen Wohnungsmarktes bedingen |
Für rund 200 Millionen Euro will der Geschäftsführer der Firma K & P in den denkmalgeschützten Gebäuden auf dem sechs Hektar großen Areal Hunderte von Eigentumswohnungen schaffen. Durchschnittlich 3.600 Euro pro Quadratmeter sollen Kapitalanleger für die Wohnungen in der auf den Namen König-Albert-Residenz getauften Wohnanlage zahlen.
Ein so großes Projekt hier - das überrascht. Schließlich ist Leipzig die Stadt, die über Jahre hinweg der Inbegriff gescheiterter Nachwendehoffnungen war: Hier verloren in den 1990er-Jahren zahlreiche westdeutsche Investoren, verblendet von den vermeintlichen Segnungen der Sonder-AfA Ost, viel Geld, hier stand zeitweise jede fünfte Wohnung leer. Noch vor wenigen Jahren dominierten verrottete Gründerzeithäuser das Bild so mancher Straße.
Doch das hat sich gewandelt. "Wir verzeichnen ein enormes Wachstum", stellt Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau fest. Allein im vergangenen Jahr erhöhte sich die Einwohnerzahl um 13.000 oder 2,4 Prozent auf 552.000; prozentual war das Wachstum damit fast doppelt so stark wie im boomenden Berlin.
Dabei resultiert die Einwohnerzunahme nicht nur aus Zuwanderung: 2014 war die Zahl der Geburten erstmals seit 50 Jahren höher als die Zahl der Todesfälle. Als Folge dieser Entwicklung ist der Leerstand auf rund sieben Prozent gesunken. "In den bevorzugten Wohnlagen ist die Nachfrage wesentlich höher als das Angebot", stellt Hannes Baderschneider fest, Wohnungsspezialist bei der Leipziger Niederlassung des Maklerunternehmens Aengevelt.
Diese bevorzugten Wohngegenden sind diejenigen, die auch im Ranking von VDP Research weit oben stehen: das Musikviertel (Zentrum Süd), das Waldstraßenviertel (Zentrum-Nordwest), Gohlis-Süd und die Südvorstadt. Aber auch Plagwitz, einst ein von aufgegebenen Industriegebäuden geprägtes Viertel, und Schleußig zählen mittlerweile zu den etablierten Wohnlagen.
Von der dortigen großen Nachfrage profitieren die benachbarten Stadtteile: "Die Südvorstadt strahlt auf Reudnitz aus, Plagwitz auf Lindenau", erläutert Baderschneider. Baudezernentin Dubrau ist überzeugt, dass die positive Entwicklung sogar das als Problemviertel geltende Gebiet um die Eisenbahnstraße (Neustadt-Neuschönefeld) erfassen wird: "Dort gibt es Freiräume für Künstler und Kreative. Deshalb wird dort eine ähnliche Entwicklung stattfinden wie vor zehn Jahren in Plagwitz."