Immobilieninvestments Studentenwohnheime versprechen satte Renditen

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Welche Städte sich lohnen

Wo die Immobilienblase wächst
RegensburgIn vielen bayerischen Städten beispielsweise übersteigen die Immobilienpreise die erwarteten Mieteinnahmen um ein vielfaches. Innerhalb der letzten fünf Jahre stiegen die Immobilienpreise dreimal so schnell wie die Mieten. Quelle: dpa
WürzburgÄhnlich gefährlich sieht es in Würzburg aus. Dort halten sich Angebot und Nachfrage im Moment noch die Waage, doch Experten meinen, auch hier braue sich etwas zusammen. Von „massiven Preisübertreibungen“ ist die Rede. Quelle: dpa
JenaAuch anderswo in Deutschland schießen die Immobilienpreise durch die Decke. Attraktive Studentenstädte wie Erlangen und Freiburg aber auch Jena haben in den letzten Jahren enorme Preissteigerungen erlebt. In Jena stieg der Quadratmeter-Kaufpreis für Eigentumswohnungen in den letzten fünf Jahren um 19 Prozent. Quelle: ZB
OldenburgNoch gravierender sind die Preissteigerungen in den westdeutschen Mittelstädten. In Oldenburg lag der Kaufpreis für einen Wohnungsquadratmeter im Jahr 2006 bei 1706 Euro. Inzwischen sind die Preise um ein Viertel gestiegen. Quelle: dapd
TrierIn Trier sind die Preise im gleichen Zeitraum sogar um 26 Prozent angestiegen. Experten sehen hier allerdings eine Sondersituation: Die Nachbarschaft zum europäischen Finanzzentrum Luxemburg soll für die starken Preissteigerungen verantwortlich sein. Quelle: dpa/dpaweb
HamburgAuch in den deutschen Metropolen steigen die Preise rasant, wobei die Blasengefahr unterschiedlich eingeschätzt wird. Während in Frankfurt, Stuttgart oder Köln Kaufpreis und Miete im Gleichschritt steigen, entsteht in Hamburg im Moment ein Missverhältnis. In der Hansestadt stiegen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in den letzten zwei Jahren um 22 Prozent. Quelle: dpa
MünchenEinsame Spitze bei den deutschen Immobilienpreisen bleibt allerdings München. Für eine 100 Quadratmeter-Eigentumswohnung in einem Vorort der bayerischen Hauptstadt zahlen Investoren eine halbe Million Euro. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung liegt bei 3.800 Euro. Verglichen mit anderen europäischen Städten sind das allerdings „Peanuts“,... Quelle: dpa

Derzeit gibt es rund 250.000 Studentenunterkünfte, die von der öffentlichen Hand gefördert werden, 80 Prozent davon betreiben die Studentenwerke. Andere Unterkünfte sind in privater Hand. Dennoch, so heißt es seitens des Deutschen Studentenwerks (DSW), fehlen bundesweit noch mindestens 25.000 zusätzliche Wohnheimplätze. Investoren sollten allerdings nicht kopflos auf die Studentenbude als gute Anlageform setzen. Gerade in kleinen und mittleren Städten ist der Bedarf weitestgehend gedeckt.

Die IC International Campus AG hat zusammen mit den Marktforschern von BulwienGesa deutsche Universitätsstädte auf das Chancen-Risiko-Verhältnis für Anleger untersucht. In die Bewertung eingeflossen sind Kriterien wie Historie, Prognose und Status Quo. Am stärksten gewichtet wurde der Status Quo mit 70 Prozent. Grundsätzlich bieten Städte mit einem Scoring von mehr als 55 Punkten Anlegern ein gutes Chancen-Risiko-Verhältnis, so die Studienautoren. Ein Investment lohnt sich deshalb besonders in der bayerischen Landeshauptstadt München (81,8). Danach folgen Hamburg mit 69,5, Frankfurt mit 69,2, Berlin mit 68,7, Köln mit 67,0 und Hannover mit 65,5 Punkten. Die nachfolgenden Städte Erlangen (65,1) und Heidelberg (65,9) sind zwar jeweils deutlich kleiner, jedoch stark studentisch geprägt - auch das ist ein Kriterium, das Investoren beachten müssen. Weitere Städte mit einem Scoring von über 55 Prozent sind unter anderem Freiburg (60,7), Bremen (58,3), Mainz (57,7) und Jena (55,3). Zu den Verlierern des Scorings zählen unter anderem Duisburg (31,6), Cottbus (22) und Chemnitz (20,6). Hier ist ein Investment in studentisches Wohnen sehr riskant, befinden die Autoren des Makro-Scorings.

Wenige Fonds am Markt

Die wichtigsten Fondstypen im Überblick

Die Zahl der Fondsanbieter, die sich auf Studentenimmobilien konzentrieren, ist derzeit noch recht gering. Darüber hinaus lässt sich auch noch nicht viel über die Performance der Immobilienfonds sagen. In Deutschland bietet beispielsweise das Unternehmen Kapitalpartner Konzept GmbH die Fondsreihe "Studentisches Wohnen" an.

Derzeit ist jedoch nur ein Fonds auch platziert, ein weiterer befindet sich gerade in der Platzierung. Auch die Firmen MPC Deutschland und Ott Investment unterhalten einige Immobilienfonds, die sich auf studentisches Wohnen konzentrieren. Dennoch ist der Markt noch recht überschaubar. "Fonds, die in Studentenwohnungen investieren, entwickeln sich gerade zu einer eigenständigen Assetklasse", heißt es bei MPC.

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