Immobilieninvestor Wie will die Adler Group verlorenes Vertrauen wieder aufbauen?

Adler Group: Projekt in Berlin Quelle: imago images

Die Gruppe wolle ihre Ankündigungen transparent und voll umsetzen, sagt der Verwaltungsratschef. Das wird nicht einfach. Denn der angeschlagene Immobilieninvestor hat gleich mehrere schwierige Aufgaben zu lösen.

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Der angeschlagene Immobilieninvestor Adler Group will nach den Turbulenzen der vergangenen Monate seinen Ruf wieder aufpolieren. „Unser Anspruch ist es, das Vertrauen vollständig wiederherzustellen“, sagte Verwaltungsratschef Stefan Kirsten bei der virtuellen Hauptversammlung am Mittwoch. Die Adler Group wolle ihre Ankündigungen transparent und voll umsetzen. Dazu gehöre auch ein Abbau des hohen Verschuldungsgrads (LTV). Die Anteilseigner um den Großaktionär Vonovia hätten bei der Hauptversammlung allen Anträgen zugestimmt.

Die Adler Group steht an zahlreichen Fronten unter Druck. Unter anderem hatten ihr die Wirtschaftsprüfer der KPMG ihr Testat für den Jahresabschluss 2021 verweigert und wollen nicht mehr mit dem Konzern zusammenarbeiten. Für 2022 muss Kirsten deshalb einen neuen Wirtschaftsprüfer suchen. Ohne Testat, hatte der Verwaltungsratschef geklagt, sei die von hohen Schulden belastete Adler Group von den Bank- und Kapitalmärkten abgeschnitten. Adler steht zudem in der Kritik der Gesellschaft Viceroy des Leerverkäufers Fraser Perring, der dem Konzern unter anderem vorwirft, bei Adler gebe es bei der Bewertung von Immobilien Mängel, diese seien teils künstlich überhöht worden. Die Finanzaufsicht BaFin hat die Bilanzen der Adler Real Estate unter die Lupe genommen, deren Mutter die Adler Group mit Sitz in Luxemburg ist.

Den Immobilieninvestor drücken zudem Milliarden-Schulden, zu deren Abbau er sich von Wohnungen trennt. Diese gingen unter anderem an den Konkurrenten LEG Immobilien. Eine weitere Transaktion mit dem Konkurrenten soll weiteres Geld bringen. Das Adler-Management zeigte sich bei der kurzen Hauptversammlung weiter optimistisch, dass der Deal über die Bühne gehen wird. Das Ergebnis sei aber noch völlig offen, hatte die LEG indes erklärt. Eine Entscheidung muss bis Ende September fallen.

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