Vonovias Meldung klingt gut: Anteile an 21.000 Wohnungen in Baden-Württemberg werden an institutionelle Investoren verkauft. Das Portfolio sei 3,3 Milliarden Euro wert und damit nur rund fünf Prozent weniger als Ende 2022 angenommen. Mit dem Verkaufserlös kann Deutschlands größter Vermieter seine Schuldenlast drücken. Vonovias Aktienkurs ging sofort nach oben. Aber ist die Nachricht wirklich so gut, wie sie klingt?
Die Transaktion legt nahe, dass die Immobilienpreise seit Jahresanfang weiter gesunken sind. Sollte ein Wertabschlag von fünf Prozent auf alle Vonovia-Häuser fällig werden, entspräche das einem Korrekturbedarf von fast fünf Milliarden Euro. Das hört sich schon nicht mehr so schön an. Zu bedenken ist auch, dass zunächst wohl eher gute Bauten feilgeboten werden. Gerade die börsennotierten Firmen müssen verhindern, dass durch hohe Abschläge bei Verkäufen Zweifel an der Werthaltigkeit ihrer gesamten Bestände aufkommen.
Soll heißen: Für eher nicht so attraktive Objekte dürfte der Wertberichtigungsbedarf eher bei fünf Prozent + X liegen. Objektverkäufe dieser Tage als Erfolge zu werten ist ohnehin absurd. Sie zeigen nur, wer Geld braucht, weil er sich während des Immobilienbooms übernommen hat.
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