Was nach einem stark überhitzten Markt klingt, beunruhigt die Branchenkenner und Analysten noch nicht. Zum einen sei der Preisanstieg bei Wohnungen auch durch eine Steigerung der Wohnungsmieten im vorigen Jahr bei Neubauten von 4,8 Prozent sowie bei Wohnungen im Bestand von 3,6 Prozent noch gut unterlegt.
Preisentwicklung bei Wohnimmobilien seit der Eurokrise
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1899 Euro*
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 24 Prozent
* Kriterien: Durchschnittsimmobilie, 30 Jahre alt, gepflegter Zustand
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1180 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 10 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1252 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 1 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1692 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 19 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 2237 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 21 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1718 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 15 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1243 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 0 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 2427 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 17 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 2625 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 28 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 2464 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 30 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1479 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 16 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1506 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 16 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1994 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 17 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1426 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 7 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 889 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 8 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1805 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 8 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1788 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 13 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 3692 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 33 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 1827 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 22 Prozent
Preis pro Quadratmeter im zweiten Quartal 2012: 2346 Euro
Veränderung seit dem zweiten Quartal 2009: + 15 Prozent
Jürgen Dawo, Gründer des Massivhausanbieters Town & Country Haus, sieht noch weitere Gründe. „Typisch für eine Preisblase auf dem Immobilienmarkt ist eine expansive Kreditvergabe der Banken. Auf dem deutschen Immobilienmarkt ist das derzeit nicht zu beobachten.“ Die Deutsche Bundesbank betont sogar, der Zuwachs an Wohnimmobilienkrediten sei in Deutschland noch moderat. Zudem ist die Verschuldung der Haushalte in Relation zum verfügbaren Einkommen im vergangenen Jahrzehnt sogar gesunken. In Spanien oder Irland haben sich die Kreditvolumina hingegen innerhalb weniger Jahre verdoppelt.
Verschärfte Sicherheit
Außerdem spricht gegen eine spekulative Blase, dass die Bundesbank bei einer Befragung unter Banken festgestellt hat, dass diese ihre Kreditvergabestandards bei Wohnungskrediten verschärft haben und stärker auf Sicherheiten und Bonität der Kunden achten. Die ohnehin konservative Ausgestaltung der Immobilienkreditvergabe, die bevorzugten langen Zinsbindungsfristen und vergleichsweise hohen Tilgungssätze widersprechen einer Kreditblase bei den Hypotheken.
Allerdings gibt es für die teuren Neubauwohnungen in den Ballungsgebieten eine Einschränkung, sagt Dawo: „Die steigenden Preise für Eigentumswohnungen sind solange fundamental gerechtfertigt, wie auch die damit erzielten Mieten steigen. Übersteigt das Wachstum der Preise aber jenes der Mieten, sinken die Mietrenditen, was wiederum Immobilieninvestitionen weniger attraktiv macht. Die Preisübertreibungen aufgrund der derzeit starken Nachfrage könnten dann wieder in fallende Preise umschlagen.“
Wenn Anleger diese Entwicklung im Blick behalten, sollten sie beim Immobilienkauf keine bösen Überraschungen erleben. „Was wir aktuell erleben, ist eine insgesamt gesunde Entwicklung der Preise für Immobilien, die sich auch in diesem Jahr weiter fortsetzen dürfte“, ist sich Dawo sicher.“ Für Stabilität sorgen dabei vor allem die Vielfalt des Wohnungsmarktes mit immer noch bezahlbaren selbst genutzten Eigenheimen und der starke private und genossenschaftliche Mietwohnungsmarkt, da hier andere Interessen zählen als am Markt für Immobilienkäufer, die auf Spekulationsgewinne setzen.“