Immobilienunternehmen Umwälzungen bei Corestate verschrecken Aktionäre

Nach dem Ausstieg von Großaktionären und dem Rücktritt des Aufsichtsrats sind Anleger der Immobilienfirma Corestate in Aufruhr. Der Aktienkurs bricht ein.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Das Immobilienunternehmen Corestate hatte im Frühjahr 2020 seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Quelle: Photothek/Getty Images

Investoren reagieren mit Verkäufen auf die personellen Veränderungen im Aufsichtsrat des Immobilienunternehmens Corestate. Am Wochenende waren überraschend alle fünf Aufsichtsräte zurückgetreten, nachdem drei Großaktionäre einen Großteil ihrer Aktien verkauft hatten und ein neuer Hauptinvestor – Vestigo Immobilien Investments – an Bord kam.

Corestate kündigte eine „strategische Weiterentwicklung“ an, bei der die Aufsichtsräte unterstützen sollten. Neuer Chef des Kontrollgremiums wird der ehemalige Dexia-Vorstandschef Friedrich Munsberg.

Die Aktien des SDax-Unternehmens brachen am Montag um mehr als sieben Prozent auf 17,12 Euro ein. Damit liegen sie aber immer noch rund 40 Prozent über dem Niveau von Ende Oktober. Die in Luxemburg ansässige Corestate Capital Holding ist ein Investmentmanager und Co-Investor, der nach eigenen Angaben ein Immobilienvermögen in Höhe von etwa 28 Milliarden Euro verwaltet.

Corestate gab bereits am Freitag bekannt, dass die Aktionäre Norbert Ketterer, Sandra Ketterer und Yannick Heller nahezu alle ihrer Corestate-Aktien an verschiedene Investoren verkauft hätten. Laut der Internetseite des Konzerns halten die drei zusammen rund ein Viertel der Aktien. Vestigo ist nach Angaben von Corestate mit 9,9 Prozent beteiligt.

Anfang Oktober hatte das Unternehmen einen Wechsel an der Spitze des Vorstands angekündigt. Mit Wirkung ab Anfang 2021 sei Klaus Schmitt zum neuen Vorstandsvorsitzenden für drei Jahre bestellt worden, teilte das SDax-Unternehmen mit. Der derzeitige Unternehmenschef Lars Schnidrig werde Corestate auf eigenen Wunsch Ende des Jahres verlassen. Zudem hieß es damals, der Vorstand solle von derzeit zwei auf vier Mitglieder vergrößert werden.

Mehr zum Thema lesen Sie exklusiv in Handelsblatt Inside Real Estate, dem Fachbriefing über die Zukunft der Immobilienwirtschaft. Melden Sie sich hier an

Im Frühjahr hatte Corestate wegen der Coronakrise seine Prognosen für 2020 gesenkt. Statt eines bereinigten Ergebnisses von bis zu 155 Millionen Euro strebt das Unternehmen nur noch 25 Millionen bis 50 Millionen Euro an.

Die Schulden beliefen sich Ende September auf 449 Millionen Euro. Nach neun Monaten stand ein Konzernergebnis von 20,8 (Vorjahreszeitraum: 67,6) Millionen Euro zu Buche. Corestate ist auf Immobilien im Wohn-, Büro- und Einzelhandelsbereich fokussiert.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%