Es wird eng in Deutschlands Großstädten. Ob in München oder Hamburg, Freiburg oder Berlin: Der Kampf um Wohnraum, den sich auch Durchschnitts- und Geringverdiener leisten können, wird härter. Dabei sorgen steigende Wohnungsmieten und - preise nicht nur in Metropolen und Universitätsstädten für heftige Debatten, sondern auch in Kommunen, die noch vor kurzem mit vielen leeren Wohnungen zu kämpfen hatten. "Die Räume in der Stadt werden immer weniger", klagte unlängst auf einer Diskussionsveranstaltung in Leipzig die aufgewühlte Nutzerin eines Wohnprojekts im aufstrebenden Stadtteil Plagwitz, das jetzt Eigentumswohnungen weichen muss.
Kein Wunder also, dass Politiker schon vor einem neuen Häuserkampf warnen. "Wenn immer mehr Mieter Angst haben, aus ihren Wohnungen verdrängt zu werden, wenn viele keine Chancen haben, eine Wohnung zu finden, dann muss die Politik handeln", sagte Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) im Mai auf dem Deutschen Mietertag in Hamburg. "Bezahlbare Mietpreise für alle Menschen sind Grundvoraussetzung für das gesellschaftliche Zusammenleben."
Wo investieren? Die Top 10 der regionalen Wohnungsmärkte 2015
Stadt: Erlangen
Bundesland: Bayern
Gesamtscoring: 62,66
Scoring Sozioökonomische Daten: 93,95
Scoring Strukturrisiko: 50,8
Scoring Liquiditätsrisiko: 2,90
Scoring Standortpotenzial: 81,23
Stadt: Nürnberg
Bundesland: Bayern
Gesamtscoring: 57,04
Scoring Sozioökonomische Daten: 63,04
Scoring Strukturrisiko: 68,6
Scoring Liquiditätsrisiko: 28,99
Scoring Standortpotenzial: 62,17
Stadt: Freiburg im Breisgau
Bundesland: Baden-Württemberg
Gesamtscoring: 58,11
Scoring Sozioökonomische Daten: 69,93
Scoring Strukturrisiko: 53,3
Scoring Liquiditätsrisiko: 53,62
Scoring Standortpotenzial: 55,00
Stadt: Wolfsburg
Bundesland: Niedersachsen
Gesamtscoring: 59,35
Scoring Sozioökonomische Daten: 74,93
Scoring Strukturrisiko: 40,7
Scoring Liquiditätsrisiko: 65,22
Scoring Standortpotenzial: 55,51
Stadt: Braunschweig
Bundesland: Niedersachsen
Gesamtscoring: 59,39
Scoring Sozioökonomische Daten: 70,43
Scoring Strukturrisiko: 37,1
Scoring Liquiditätsrisiko: 53,62
Scoring Standortpotenzial: 67,54
Stadt: Hannover
Bundesland: Niedersachsen
Gesamtscoring: 60,91
Scoring Sozioökonomische Daten: 57,39
Scoring Strukturrisiko: 50,4
Scoring Liquiditätsrisiko: 65,22
Scoring Standortpotenzial: 66,96
Stadt: Potsdam
Bundesland: Brandenburg
Gesamtscoring: 61,65
Scoring Sozioökonomische Daten: 52,79
Scoring Strukturrisiko: 57,9
Scoring Liquiditätsrisiko: 53,62
Scoring Standortpotenzial: 74,71
Stadt: Darmstadt
Bundesland: Hessen
Gesamtscoring: 61,76
Scoring Sozioökonomische Daten: 79,89
Scoring Strukturrisiko: 74,6
Scoring Liquiditätsrisiko: 28,99
Scoring Standortpotenzial: 60,22
Stadt: Regensburg
Bundesland: Bayern
Gesamtscoring: 62,02
Scoring Sozioökonomische Daten: 94,31
Scoring Strukturrisiko: 55,4
Scoring Liquiditätsrisiko: 21,74
Scoring Standortpotenzial: 65,72
Stadt: Ingolstadt
Bundesland: Bayern
Gesamtscoring: 62,66
Scoring Sozioökonomische Daten: 93,95
Scoring Strukturrisiko: 50,8
Scoring Liquiditätsrisiko: 2,90
Scoring Standortpotenzial: 81,23
Platz: 40
Stadt: Karlsruhe
Bundesland: Baden-Württemberg
Gesamtscoring: 45,44
Scoring Sozioökonomische Daten: 67,86
Scoring Strukturrisiko: 55,8
Scoring Liquiditätsrisiko: 2,90
Scoring Standortpotenzial: 47,83
Quelle: Catella Research - Wohnungsmarktranking Deutschland 2015
Teilscoring | Gewichtung | Faktoren | Was wird untersucht? |
Sozio- ökonomische Daten | 25% | - Einwohnerentwicklung 2000-2014 - Kaufkraft - Arbeitslosenquote - EZH Umsatzkennziffer - EZH Kaufkraftindex - Zentralitätskennziffer - Entwicklung SVP Beschäftigte 2010-2013 | - Leistungsfähigkeit einer Stadt und ihre Bedeutung für das Umland - Nachfrage und ökonomische Leistungsfähigkeit der angesiedelten Haushalte |
Struktur- risiko | 20% | - Quote SVP Beschäftigte/ Einwohner - Betroffenheit vom Strukturwandel - Risiko durch Verschiebung im Teilmarkt - Hochschul-/ Universitätsstadt - Lage im Ballungszentrum | - künftige Einwohnerentwicklung - zukünftiges Potenzial/die zukünftige Attraktivität des Wohnstandorts |
Liquiditäts- risiko | 20% | - Liquiditätsrisiko/ Marktliquidität | - das vorhandene Angebot von Investitionsmöglichkeiten am jeweiligen Standort |
Standort- potenzial | 35% | - Mietbelastung vs. Einkommen - Bevölkerungsentwicklung bis 2030 - Wettbewerb/ Grad der Neubautätigkeit - Differenz Mietzinsniveau des Standorts und des durchschnittlichen Mietzins der untersuchten Städte | - Einflussfaktoren, welche die zukünftige Entwicklung des jeweiligen Wohnungsmarktes bedingen |
Die Politik sieht sich zum Handeln gezwungen - nicht nur der Bund mit der Mietpreisbremse, sondern auch die Kommunen. Denn immer mehr Städte verpflichten Investoren, bei größeren Wohnungsbauvorhaben einen gewissen Anteil an öffentlich geförderten oder sonst wie preiswerten Mietwohnungen zu errichten. An die Spitze der Bewegung hat sich Freiburg gesetzt: Im Mai beschloss das Stadtparlament, künftig müssten 50 Prozent der neu entstehenden Wohnungen öffentlich gefördert sein.
Wie diese Vorgabe praktisch umgesetzt werden und für welche Bauvorhaben sie gelten soll, wird laut Stadtverwaltung derzeit geprüft. Andere Städte sind da schon weiter als Freiburg - allen voran München. Hier gibt es bereits seit 1994 ein Modell, das Vorbild ist für alle anderen einschlägigen Konzepte: Die sozialgerechte Bodennutzung (Sobon) schreibt vor, dass in Gebieten, in denen mit einem Bebauungsplan Baurecht geschaffen wird, grundsätzlich 30 Prozent der neuen Wohnungen öffentlich gefördert werden und Haushalten mit niedrigem Einkommen zur Verfügung stehen müssen. Ähnliche Quotenregelungen gelten beispielsweise auch in Hamburg, Köln, Stuttgart und seit kurzem auch in Berlin - teilweise in Bebauungsplangebieten, teilweise ausschließlich dann, wenn städtische Grundstücke verkauft werden.
Die sozial gemischte Stadt, eine Utopie?
"Ein positives Beispiel ist in jedem Fall Hamburg", sagt Ulrich Ropertz, Geschäftsführer des Deutschen Mieterbundes. In der Hansestadt wurden im vergangenen Jahr gut 2.000 Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen fertiggestellt - das entspricht einem Drittel des gesamten Neubauvolumens.
Die Schlusslichter der regionalen Wohnungsmärkte 2015
Stadt: Coburg
Bundesland: Bayern
Gesamtscoring: 29,98
Scoring Sozioökonomische Daten: 62,28
Scoring Strukturrisiko: 45,9
Scoring Liquiditätsrisiko: 2,90
Scoring Standortpotenzial: 13,26
Stadt: Siegen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Gesamtscoring: 27,48
Scoring Sozioökonomische Daten: 41,12
Scoring Strukturrisiko: 33,2
Scoring Liquiditätsrisiko: 28,99
Scoring Standortpotenzial: 13,62
Stadt: Detmold
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Gesamtscoring: 27,33
Scoring Sozioökonomische Daten: 33,80
Scoring Strukturrisiko: 33,5
Scoring Liquiditätsrisiko: 21,74
Scoring Standortpotenzial: 22,39
Stadt: Remscheid
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Gesamtscoring: 18,84
Scoring Sozioökonomische Daten: 23,33
Scoring Strukturrisiko: 11,3
Scoring Liquiditätsrisiko: 28,99
Scoring Standortpotenzial: 14,13
Stadt: Herne
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Gesamtscoring: 17,09
Scoring Sozioökonomische Daten: 0,00
Scoring Strukturrisiko: 23,3
Scoring Liquiditätsrisiko: 28,99
Scoring Standortpotenzial: 18,99
Platz: 40
Stadt: Karlsruhe
Bundesland: Baden-Württemberg
Gesamtscoring: 45,44
Scoring Sozioökonomische Daten: 67,86
Scoring Strukturrisiko: 55,8
Scoring Liquiditätsrisiko: 2,90
Scoring Standortpotenzial: 47,83
Quelle: Catella Research - Wohnungsmarktranking Deutschland 2015
Teilscoring | Gewichtung | Faktoren | Was wird untersucht? |
Sozio- ökonomische Daten | 25% | - Einwohnerentwicklung 2000-2014 - Kaufkraft - Arbeitslosenquote - EZH Umsatzkennziffer - EZH Kaufkraftindex - Zentralitätskennziffer - Entwicklung SVP Beschäftigte 2010-2013 | - Leistungsfähigkeit einer Stadt und ihre Bedeutung für das Umland - Nachfrage und ökonomische Leistungsfähigkeit der angesiedelten Haushalte |
Struktur- risiko | 20% | - Quote SVP Beschäftigte/ Einwohner - Betroffenheit vom Strukturwandel - Risiko durch Verschiebung im Teilmarkt - Hochschul-/ Universitätsstadt - Lage im Ballungszentrum | - künftige Einwohnerentwicklung - zukünftiges Potenzial/die zukünftige Attraktivität des Wohnstandorts |
Liquiditäts- risiko | 20% | - Liquiditätsrisiko/ Marktliquidität | - das vorhandene Angebot von Investitionsmöglichkeiten am jeweiligen Standort |
Standort- potenzial | 35% | - Mietbelastung vs. Einkommen - Bevölkerungsentwicklung bis 2030 - Wettbewerb/ Grad der Neubautätigkeit - Differenz Mietzinsniveau des Standorts und des durchschnittlichen Mietzins der untersuchten Städte | - Einflussfaktoren, welche die zukünftige Entwicklung des jeweiligen Wohnungsmarktes bedingen |
Deutlich skeptischer beurteilt Michael Voigtländer die Wirkung der kommunalen Vorgaben. Der Leiter des Kompetenzfelds Finanz- und Immobilienmärkte beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) verweist darauf, dass der Bau günstiger Wohnungen sich für die Investoren nur mittels Quersubventionierung rechne - mit der Folge, dass frei finanzierte Wohnungen noch teurer würden.
Instrument des Milieuschutzgebietes
Hinzu kommt: Einige Projektentwickler lassen sich auf solche Vorgaben gar nicht erst ein. "Wir fassen in Berlin grundsätzlich keine Projekte mehr an auf Grundstücken, auf denen ein Bebauungsplan geändert oder neu aufgestellt werden muss", sagt Michael Staudinger, geschäftsführender Gesellschafter des Immobilienunternehmens Bauwert. Auf solchen Grundstücken gilt in der Hauptstadt seit einigen Monaten das Modell der "kooperativen Baulandentwicklung", das Investoren im Prinzip verpflichtet, einen Anteil von mindestens 25 Prozent geförderter Wohnungen zu realisieren. "Der ungebrochene Einwohnerzuwachs und die weiterhin steigenden Mietpreise", rechtfertigt Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) das Modell, "zeigen, wie wichtig es ist, dass wir den Fokus noch stärker auf die soziale Ausgewogenheit in den Quartieren legen."
Doch ist das Ideal der sozial gemischten Stadt überhaupt noch zu verwirklichen? "Wir sollten die soziale Mischung nicht zu dogmatisch sehen", meint Immobilienexperte Voigtländer. "Ich habe noch kein Argument gefunden, warum es für die Gesellschaft schlecht sein soll, wenn Menschen mit hohem Einkommen zusammenwohnen." Umgekehrt könne es für ein sozial schwaches Stadtviertel gut sein, wenn bessergestellte Haushalte zuzögen: Dann erhöhe sich die Qualität der Schulen und der Kitas, das ganze Quartier profitiere.
Diese Bausparkassen sollten Sie lieber meiden
Wenn Ihre Kundendaten kaum erfasst werden, Ihr Bausparwunsch unberücksichtigt bleibt, die Finanzierungskosten unnötig hoch sind, Informationen in der Angebotsbroschüre fehlen und beim Beratergespräch auf Diskretion kein Wert gelegt wird, dann sind Sie mit Sicherheit bei einer Bausparkasse, die durch den Test von „Finanztest“ gefallen ist. Nachfolgend finden Sie die schlechtesten Bausparkassen Deutschlands.
Deutsche Ring
Erfassung Kundenstatus: Ausreichend (4,5)
Qualität des Angebots: Ausreichend (3,6)
Kundeninformation: Ausreichend (3,6)
Begleitumstände: Sehr gut (0,9)
Gesamtnote: Ausreichend (3,6)
Stand: Januar 2015
Bausparkasse Mainz
Erfassung Kundenstatus: Befriedigend (3,3)
Qualität des Angebots: Befriedigend (3,4)
Kundeninformation: Mangelhaft (5,0)
Begleitumstände: Befriedigend (2,9)
Gesamtnote: Ausreichend (3,9)
BHW
Erfassung Kundenstatus: Ausreichend (3,7)
Qualität des Angebots: Ausreichend (4,0)
Kundeninformation: Mangelhaft (5,1)
Begleitumstände: Sehr gut (1,5)
Gesamtnote: Ausreichend (4,2)
LBS West
Erfassung Kundenstatus: Ausreichend (3,7)
Qualität des Angebots: Mangelhaft (4,6)
Kundeninformation: Mangelhaft (5,0)
Begleitumstände: Gut (1,8)
Gesamtnote: Mangelhaft (4,6)
Aachener
Erfassung Kundenstatus: Befriedigend (3,5)
Qualität des Angebots: Mangelhaft (4,9)
Kundeninformation: Befriedigend (3,4)
Begleitumstände: Befriedigend (2,6)
Gesamtnote: Mangelhaft (4,9)
Deutsche Bank Bauspar
Erfassung Kundenstatus: Befriedigend (2,7)
Qualität des Angebots: Mangelhaft (5,5)
Kundeninformation: Sehr gut (1,5)
Begleitumstände: Gut (1,8)
Gesamtnote: Mangelhaft (4,9)
LBS Rheinland-Pfalz
Erfassung Kundenstatus: Ausreichend (3,6)
Qualität des Angebots: Mangelhaft (5,4)
Kundeninformation: Mangelhaft (4,9)
Begleitumstände: Sehr gut (1,4)
Gesamtnote: Mangelhaft (5,4)
Viele Kommunalpolitiker allerdings sehen das anders. Deshalb greifen sie immer öfter zum Instrument des "Milieuschutzgebiets". In Milieuschutzgebieten - das Baugesetzbuch spricht von "sozialen Erhaltungsverordnungen" - können die Behörden aufwendige Modernisierungsmaßnahmen untersagen, die steigende Mieten nach sich zögen. "Mit der Milieuschutzsatzung wollen wir angemessenen Wohnraum für untere und mittlere Einkommensgruppen erhalten und die Verdrängung dieser Sozialgruppen verhindern", erläutert Frankfurts Baubürgermeister Olaf Cunitz (Grüne). Er hat zu Beginn dieses Jahres eine Milieuschutzsatzung für den Stadtteil Bockenheim erlassen.
Stadt der Zukunft hat Platz für alle Schichten
Dieses Vorgehen habe keinen Erfolg, sagt hingegen Michael Voigtländer: Die Erfahrung zeige, dass Eigentümer von Wohnhäusern in Milieuschutzgebieten verstärkt Miet- in Eigentumswohnungen umwandelten. Zumindest dort, wo die Politik dies zulässt: In Hamburg und Berlin versperrt eine Umwandlungsverordnung den Investoren genau diesen Ausweg. "Dies", freut sich Reiner Wild, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, "ist ein wichtiger Schritt, um der Verdrängung einkommensschwacher Haushalte aus der Innenstadt entgegenzuwirken."
Wann sollte man keinen Bausparvertrag abschließen?
Wenn der Banker beim Finanzierungsgespräch einen Bausparvertrag empfiehlt, um das spätere Anschlussdarlehen mit einem Bausparvertrag zu finanzieren. Denn: Würden die notwendigen Bausparraten in die erhöhte Tilgung das Bankdarlehens fließen, müsste der Zins des Anschlussdarlehens nach zehn Jahren meist bis auf acht Prozent und mehr steigen, damit sich der Bausparvertrag lohnen würde. Nur wer solche hohen Anschlusszinsen erwartet, ist mit einem zusätzlich besparten Bausparvertrag auf der sicheren Seite.
Wenn man innerhalb von zwei oder drei Jahren über den zugeteilten Bausparvertrag verfügen möchte. Dann würde die Rückzahlungsrate so hoch ausfallen, dass man diese Rate kaum tragen kann. Bankdarlehen mit hohen Zinsen sollten schnell und Bausparverträge mit niedrigen Zinsen sollten eigentlich langsam getilgt werden.
Wenn der Banker oder Vertreter keinen Zahlungsplan für die gesamte angedachte Laufzeit des Bausparvertrages liefert und/oder keinen gesamten Effektivzins für Bauspar- und Bankdarlehen nennt. Ein Beispiel zeigt, warum: Das Bankdarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung hat einen Effektivzins von 3,87 Prozent, das Bauspardarlehen einen Effektivzins von 3,78 Prozent. Wer nun vermutet, der gesamte Effektivzins läge bei 3,82 Prozent, der irrt. Tatsächlich ergibt sich ein gesamter Effektivzins von 4,39 Prozent, wenn das Bankdarlehen nach zehn Jahren mit dem Bausparvertrag abgelösten werden soll. Der Grund für die Diskrepanz zwischen Annahme und Realität sind die niedrigen Guthabenzinsen in der Ansparphase.
Ein Bausparvertrag eignet sich hervorragend zum Ansparen von Eigenkapital für ein späteres Bauvorhaben oder zur Bildung von Renovierungsrücklagen. Wer jedoch erst zum Zeitpunkt der Finanzierung einen Bausparvertrag abschließt, und damit später die Bankhypothek ablösen will, zahlt in aller Regel drauf. Quelle: FMH-Finanzberatung e.K.
Auch Nordrhein-Westfalens Bauminister Michael Groschek (SPD) betont: "Die Stadt der Zukunft ist eine Stadt, die Platz hat für alle sozialen Schichten." Als Vorbild dient vielen Experten Wien: In Österreichs Hauptstadt wohnen nicht weniger als 60 Prozent aller Menschen in städtischen oder öffentlich geförderten Wohnungen. Wer eine solche Wohnung mietet, darf zu diesem Zeitpunkt zwar bestimmte, recht großzügig bemessene Einkommensgrenzen nicht überschreiten. Der Mieter kann aber später selbst dann in der subventionierten Wohnung bleiben, wenn er sich vom Medizinstudenten zum Chefarzt hochgearbeitet hat. Diese Regelung sei auch richtig, sagt Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig: "Ein wesentlicher Erfolg der Wiener Wohnbaupolitik ist, dass in der gesamten Stadt Durchmischung stattfindet. Wir wollen keine Siedlungen nur für Arme oder nur für Reiche, wie wir sie aus den Vororten anderer Städte kennen."
Jährlich 400.000 neue Wohnungen bauen
Dieses Ziel lasse sich aber auch kostengünstiger erreichen, entgegnet Reiner Braun. Der Vorstand des Beratungsunternehmens Empirica lehnt die Objektförderung - also den klassischen sozialen Wohnungsbau - grundsätzlich ab. Er plädiert stattdessen für die Subjektförderung, bei der die öffentliche Hand über das Wohngeld diejenigen Haushalte direkt unterstützt, die sich ihre Wohnung sonst nicht leisten könnten. "Wenn Geringverdiener über Sozialwohnungen versorgt werden, konzentrieren sie sich zwangsweise in bestimmten Quartieren, die dann schnell stigmatisiert sind", argumentiert Braun. "Wer hingegen Wohngeld bezieht, kann sich überall eine Wohnung suchen. Damit ist die soziale Durchmischung leichter zu realisieren."
Allerdings schaffe das Wohngeld keine einzige neue Wohnung, gibt Mieterbund-Geschäftsführer Ulrich Ropertz zu bedenken. Der Mieterbund fordert, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen - also deutlich mehr als jene 272 000 Wohnungen, die das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in seiner jüngsten Prognose für nötig hält. Dabei, sagt Ropertz, brauche man neben dem öffentlich geförderten Wohnungsbau und dem Wohnungsbau für gut Verdienende auch Angebote im mittleren Preissegment - und diese lassen sich seiner Ansicht nach nur schaffen, wenn die Baukosten verringert werden.
Zu einer ähnlichen Empfehlung kommt eine Studie des Beratungsunternehmens Bulwiengesa: Durch eine Verkleinerung der Wohnungen und eine Verringerung der Ausstattungsstandards ließen sich die Baukosten und damit die Mieten senken, sagen die Experten. Was wiederum energischen Widerspruch von Empirica-Vorstand Reiner Braun provoziert: "Verdichtete Wohngebäude mit niedriger Deckenhöhe, banaler Fassade und modularem Grundriss - denn darauf läuft es jetzt hinaus - werden künftig als erste leer stehen."
Dass nur der Neubau die Wohnungsmärkte der deutschen Großstädte entspannen kann, betont auch Michael Voigtländer vom IW. Umgekehrt gilt für ihn: "Alle Maßnahmen, die dazu führen, dass weniger Wohnungen gebaut werden, bewirken letztlich steigende Mieten." Außerdem schlägt Voigtländer eine Änderung der Perspektive vor: Bei der Stadtplanung, so sein Plädoyer, sollten künftig nicht nur die Zentren der großen Städte in den Blick genommen werden. Es gehe vielmehr darum, auch das Wohnen an den Stadträndern attraktiver zu machen. "Wenn es dort eine gute Infrastruktur gibt", sagt Voigtländer, "reduziert sich der Druck auf die Innenstädte von selbst."