Nachfrage fällt Immobilienpreise sinken deutlich

Die Immobilienpreise sind so stark gesunken wie zuletzt 2007. Quelle: imago images

Der lange Boom scheint vorbei: Teure Kredite und hohe Inflation lassen die Immobilienpreise so stark zurückgehen wie zuletzt 2007. Doch es gibt einen Unterschied zwischen Wohnungen und Einfamilienhäusern.

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Wohnimmobilien in Deutschland haben sich Ende des vergangenen Jahres so stark verbilligt wie seit 2007 nicht mehr. Die Preise für Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser fielen im vierten Quartal durchschnittlich um 3,6 Prozent zum Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt im März in seinem Häuserpreisindex mitteilte. Gegenüber dem Vorquartal war der Rückgang mit einem Minus von 5,0 Prozent sogar noch deutlicher.

Stärker als zum Jahresende 2022 haben sich die Kaufpreise für Wohnimmobilien zuletzt im ersten Quartal 2007 verringert mit minus 3,8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2006, schrieben die Statistiker in Wiesbaden. „Ausschlaggebend für den Rückgang der Kaufpreise dürfte eine gesunkene Nachfrage infolge gestiegener Finanzierungskosten und der anhaltend hohen Inflation sein.“

Mit dem rasanten Anstieg der Zinsen ist der lange Boom am deutschen Immobilienmarkt zum Erliegen gekommen, da Kredite so teurer geworden sind.

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Im Gesamtjahr 2022 stiegen die Preise für Wohnimmobilien aber wegen der Zuwächse in den ersten drei Quartalen noch um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2021 waren die Preise mit plus 11,5 Prozent so stark gestiegen wie noch nie gegenüber einem Vorjahr seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000.



Sowohl in den Städten als auch in ländlichen Regionen waren im Schlussquartal 2022 laut Statistik größtenteils Preisrückgänge zu verzeichnen. Dabei sanken die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser stärker als die für Eigentumswohnungen.

In den sieben Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 2,9 Prozent zurück, für Wohnungen musste 1,6 Prozent weniger gezahlt werden. In dünn besiedelten ländlichen Regionen waren Ein- und Zweifamilienhäuser 5,5 Prozent günstiger als im vierten Quartal 2021.

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Seit dem Jahr 2010 sind in Deutschland die Immobilienpreise stark gestiegen, unter anderem bedingt durch eine wachsende Bevölkerung, ein knappes Angebot an Immobilien und niedrige Zinsen. Im Häuserpreisindex des Statistischen Bundesamts wird die durchschnittliche Preisentwicklung aller typischen Markt-Transaktionen für Wohnimmobilien gemessen. Berücksichtigt werden hierbei Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen, die als Gesamtpaket aus Grundstück und Gebäude verkauft werden. Der Index zeigt, dass diese Preise zwischen den Jahren 2010 und 2021 um rund 84 Prozent in die Höhe geklettert sind.

Transparenzhinweis: Dieser Artikel erschien erstmals Ende März. Wir zeigen ihn aufgrund des hohen Leserinteresses erneut.

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