
München Wachsender Optimismus für das laufende Jahr hat die Aktie von Patrizia Immobilien am Dienstag beflügelt. Der Immobilien-Investor traut sich operativ – also auch ohne einen Verkauf des großen GBW-Wohnungsportfolios – 2017 mehr zu. Das Augsburger Unternehmen rechnet mit einem operativen Gewinn von 60 bis 75 (2016 bereinigt: 72,2) Millionen Euro, zuletzt hatte Patrizia mindestens 55 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Die Aktie gehörte mit einem Plus von 1,6 Prozent zu den größten Gewinnern im Kleinwerteindex SDax. Die Analysten von Berenberg halten die neue Prognose nun für „vernünftig“, bisher sei sie extrem konservativ gewesen.
Viele Branchenexperten erwarten, dass Patrizia in diesem Jahr die ehemaligen BayernLB-Wohnungen der Münchener GBW zum Verkauf stellt. Vorstandschef Wolfgang Egger hat sich dazu bisher aber bedeckt gehalten. In den beiden vergangenen Jahren hatten die Verkäufe zweier großer Wohnungsbestände (Südewo und Harald) die Gewinne von Patrizia jeweils nach oben getrieben.
Die GBW ist eines der wenigen großen Wohnungsportfolien in Deutschland, das in nächster Zeit auf den Markt kommen dürfte, und wäre entsprechend heiß begehrt.
Die Aktionäre von Patrizia sollen für das vergangene Jahr einmal mehr Gratisaktien statt einer Dividende erhalten. Für je zehn Papiere erhalten sie eine neue Aktie. Dafür werden Kapitalrücklagen in Grundkapital umgewandelt.