Superreiche Milliardärin über Nacht

Zwei Töchter des schwedischen Industriellen Fredrik Lundberg sind Milliardärinnen geworden. Zu verdanken haben sie ihr Vermögen dem Rekordhoch der familieneigenen Immobilienfirma.

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Die Lundberg-Schwestern sind über das Immobilienunternehmen Hufvudstaden an einigen Geschäftshäusern auf der Edeleinkaufsstraße beteiligt. Quelle: Presse

Stockholm Louise Lindh, gerade 36 Jahre und, und ihre ein Jahr jüngere Schwester Katarina Martinson haben es geschafft. Wie der Bloomberg Billionaires Indes zeigt, gehören sie seit Anfang der Woche zum erlauchten Kreis der Milliardäre. Die beiden Töchter des schwedischen Industriemagnaten Frederik Lundberg halten an der börsennotierten Lundbergfoeretagen jeweils einen Anteil von 14 Prozent, wie aus dem Geschäftsbericht für das Jahr 2015 hervorgeht. Am Montag dieser Woche schlossen die Aktien auf einem neuen Allzeithoch von 519,50 Schwedischen Kronen (54,87 Euro).

Der Wert dieser Aktien, zusammen mit den Dividenden und Anteilen an anderen öffentlich gehandelten Aktiva, beschert den beiden Schwestern jeweils rund 1,1 Milliarden Dollar an Vermögen, zeigt der Bloomberg Billionaires Index. Die Familie selbst wollte sich zum Thema nicht äußern.

Die Aktie profitiert unter anderem von steigenden Immobilienwerten in Stockholm, wo die Preise für Wohnungen in den vergangenen zwölf Monaten laut Real Capital Analytics um 24 Prozent nach oben geschossen sind. Immobilien machten Ende Mai rund 40 Prozent der 59 Milliarden Kronen an Marktwert-Aktiva des Unternehmens aus.

Weil nur der geringste Teil der Lundbergfoeretagen-Aktien öffentlich verfügbar sind und die Nachfrage deshalb auf ein geringes Angebot stößt – die Familie kontrolliert 70 Prozent des Grundkapitals und mehr als 90 Prozent der Stimmrechte – fällt der Kursanstieg besonders aus, wie Analyst Gustav Oesterberg von Pareto Securities in Stockholm erklärt.

Die Beteiligung der Geschwister war von 7,6 Prozent zu Jahresbeginn 2015 auf den aktuellen Wert gestiegen, nachdem ihr Vater durch den Transfer eines Teils seiner Beteiligungen ihre Anteile am Familienunternehmen nahezu verdoppelt hatte.

Rund vier Fünftel des Nettovermögenswerts des Unternehmens ergeben sich aus börsengehandelten Aktien. Dazu zählen die Immobilienfirma Hufvudstaden, die vor allem in Stockholm Wohn- und Geschäftsobjekte verwaltet, sowie Holmen, die Waldbestände besitzt und Papierprodukte herstellt. Die nicht an der Börse notierte Fastighets, ebenfalls im Bereich Immobilien aktiv, macht den Rest aus.

Gegründet wurde Lundbergs von dem Großvater der Schwestern, Lars Erik Lundberg, der 1944 sein eigenes Bauunternehmen gegründet und sich auf die Entwicklung von Wohnhäusern spezialisiert hatte. Fredrik übernahm in den 1980-er Jahren das Ruder und kümmert sich um die Diversifikation des Unternehmens in andere Bereiche, darunter Banken und die Industriefirma Alfa Laval. 1983 wurde der Handel an der Börse aufgenommen.

Die Schwestern hatten ihre anfänglichen 6,8 Prozent an der Firma nach dem Tod des Großvaters 2001 offenbart. Lindh ging 2005 bei Fastighets Lundberg als Assistentin des Geschäftsführers Peter Whass an Bord. Zwei Jahre später wurde sie Executive Vice President, 2010 zog sie ins Board ein. Ihre jüngere Schwester, Martinson, führt bereits seit 2009 den Titel eines Directors.

Fredrik fungiert als President und CEO der gesamten Gruppe. Er verfügt über ein Nettovermögen von 3,7 Milliarden Dollar und behält weiterhin die Kontrolle über das Unternehmen. Der 65-Jährige besitzt noch immer 80 Prozent der Klasse-A-Aktien der Firma, die jeweils zehn Stimmrechte haben. Das verschafft ihm unter dem Strich 42 Prozent der wirtschaftlichen Anteile und 71 Prozent der Stimmrechte am Unternehmen.

„Es ist noch so weit weg, dass ich darüber nicht nachdenke“, sagte Lindh im Jahr 2013 in einem Interview mit dem Industriefachblatt Fastighetsvaerlden auf die Frage nach einer Nachfolgeregelung. „Es funktioniert großartig so, wie es ist.“

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