Übernahme US-Investor schließt Offerte für S Immo nicht aus

Starwood Capital sucht nach Gelegenheiten, um im österreichischen Immobilienmarkt aktiv zu werden. Der Investor hat zwei Offerten auf den Tisch gelegt.

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Zu den neuesten Entwicklungen bei S Immo hat sich CEO Ernst Vejdovszky noch nicht geäußert. Quelle: Reuters

Frankfurt/Wien Der US-Investor Starwood Capital befeuert die Übernahmespekulationen in der österreichischen Immobilienbranche. „Die Tatsache, dass wir keine Offerte für S Immo vorgelegt haben, heißt nicht, dass wir andere Optionen ausschließen“, sagte Starwood-Manager Keegan Viscius der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. „Wir schauen uns weiter nach Gelegenheiten in Europa um.“ Im Moment liege der Fokus aber auf den beiden Offerten für den Erwerb von Minderheitsanteilen an den Wiener Immobilienfirmen Immofinanz und CA Immo.

Am Mittwoch hatte Immofinanz für einen Paukenschlag gesorgt: Kaum hatte Starwood Capital seine Offerten für Immofinanz und CA Immo auf den Tisch gelegt, gab Immofinanz den Kauf von gut 29 Prozent an dem dritten Wiener Immobilienunternehmen S Immo für 390 Millionen Euro bekannt. „Der Kauf des S-Immo-Anteils durch Immofinanz ändert an unseren Offerten für CA Immo und Immofinanz überhaupt nichts“, sagte Viscius, der die Immobilieninvestments von Starwood in Europa verantwortet.

Bei der CA Immo will sich Starwood mit 26 Prozent beteiligen und bietet 27,50 Euro, bei der Immofinanz strebt der Investor einen Anteil von bis zu fünf Prozent an und bietet 2,10 Euro je Aktie. Immofinanz hatte in der Vergangenheit die Offerte als zu niedrig abgelehnt. Viscius bezeichnete die Gebote dagegen als „fair und attraktiv“. „Beide Aktien notieren in der Nähe unseres Angebotspreises. In den aktuellen Kursen ist etwas Fantasie enthalten.“ Am Donnerstag notierten die Immofinanz-Aktien bei 2,12 Euro, die CA-Immo-Papiere kosteten 27,44 Euro.

Immofinanz hält 26 Prozent an CA Immo - genau die Anteilshöhe, die Starwood anstrebt. Die Wiener Immobilienfirma startete am Donnerstag ein Bieterverfahren, und forderte mögliche Käufer des CA-Immo-Pakets auf, ihr Interesse zu bekunden.

Starwood will längerfristig bei CA Immo und Immofinanz an Bord bleiben. „Üblicherweise bleiben wir fünf bis zehn Jahre investiert. Wir wollen diese Unternehmen nicht zerschlagen“, sagte Starwood-Chef Barry Sternlicht zu Reuters. Mit dem Einstieg bei den auf Büro- und Gewerbeimmobilien spezialisierten Wiener Firmen wolle man vom Wachstumspotenzial in Österreich, Deutschland und Osteuropa profitieren. Starwood könne die Firmen sowohl finanziell als auch mit Rat unterstützen. „Wir wollen im Aufsichtsrat vertreten sein, damit wir formell oder informell Einfluss auf die Strategie nehmen können“, sagte Sternlicht.

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