Urlaubsimmobilien Die besten Regionen für den Ferienhauskauf

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Infrastruktur ist wichtig

Wo die Deutschen Ferienhäuser kaufen
Platz 10: ItalienBella Italia hat in unter den 2664 befragten Ferienhauskäufern an Beliebtheit eingebüßt. Das hat eine Marktanalyse des Ferienhausvermittlers HomeAway Fewo-direkt und des Immobilienmaklers Engels & Völkers ergeben. Bis 2011 entschieden sich demnach noch 7,3 Prozent der Käufer für eine Immobilie in Italiens Urlaubsregionen. Seitdem ist ihr Anteil auf nur noch 1,4 Prozent gesunken. Die beliebteste Urlaubsregion Italiens bleibt die Toskana. Quelle: dpa
Platz 9: NiederlandeDie Nordseeküste der Niederlande ist ein Urlaubsklassiker. Doch auch im Ferienhausmarkt ist die dortige Immobilienkrise angekommen. Nach 2,6 Prozent bis 2011 entschieden sich in den vergangenen drei Jahren nur noch zwei Prozent der Deutschen für einen Immobilienkauf in den Niederlanden. Quelle: obs
Platz 8: FrankreichAuch das große Nachbarland ist trotz "Savoir Vivre" in der Gunst deutscher Immobilienkäufer gesunken. Nur noch 2,0 Prozent entschieden sich für einen Kauf in einer der vielen französischen Urlaubsregionen. Zwei Jahre zuvor waren es noch 6,0 Prozent gewesen. Quelle: dpa
Platz 7: SchweizDas Urlaubsdomizil in den Bergen hat Liebhaber verloren. In der Schweiz erwarben nur 2,3 Prozent der deutschen Ferienhauskäufer eine Immobilie. Vor zwei Jahren waren es immerhin 3,7 Prozent. Quelle: dpa
Platz 6: ÖsterreichHeurigen-Lokale, Skigebiete und malerische Landschaften locken offenbar nicht mehr so viele Käufer an: Die Nachfrage nach Ferienimmobilien sank von 9,1 Prozent auf 5,7 Prozent unter deutschen Ferienimmobilienkäufern. Quelle: dpa
Platz 5: USAAmerika ist wieder zurück. Nach Jahren eines kriselnden Häusermarktes nutzen hiesige Immobilienkäufer in der beginnenden Markterholung gern die gesunkenen Immobilienpreise in Übersee – vor allem im Sonnenstaat Florida. Nachdem sich bis 2011 nur 2,1 Prozent der Käufer für die USA entschieden, waren es in den vergangenen drei Jahren 6,3 Prozent. Das war der zweithöchste Zugewinn in der Untersuchung. Quelle: dpa
Platz 4: Schleswig-Holstein - OstseeküsteBei den heimischen Käufern von Ferienhäusern steht das nördlichste Bundesland hoch im Kurs. 7,4 Prozent entschieden sich für eine Immobilie in Schleswig-Holstein – überwiegend an der Ostseeküste. Unter den Lieblingsstandorten in Deutschland ist das aber nur der dritte Platz. Quelle: dpa

Föhr zieht bisher vor allem Käufer an, die auf die gute Infrastruktur von Wyk setzen. Hier gibt es Geschäfte, Fachärzte, ein Kurzentrum und sogar ein Kino. Wie wichtig Infrastruktur ist, zeigt sich an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins. "Die Lagen am Meer können noch so toll sein", sagt Günter Heimel, Immobiliensachverständiger aus Kiel, "wenn dahinter nichts kommt, bleiben Gäste und Immobilienkäufer aus."

Ostsee: Ein Nummer zu groß

In Kappeln an der Mündung der Schlei etwa gingen Investoren mit Großprojekten baden. Direkt am Meer, in Port Olpenitz, planten sie ein Mega-Ferienresort mit 1000 Häusern für 500 Millionen Euro. Doch aus den hochtrabenden Plänen ist wenig geworden – "weil der Standort nicht ausreichend angebunden ist", sagt Heimel.

An vielen Orten der Ostseeküste Schleswig-Holsteins stehen Siedlungen mit Ferienimmobilien aus den Siebzigerjahren. "Wenn dort nicht in großem Stil investiert wird, werden solche Siedlungen schnell zum Auslaufmodell", sagt Heimel. Sie könnten dann einen ganzen Ort nach unten ziehen. Damp, Holm oder die Marina Wendtorf suchen noch ihr Konzept.

An aussichtsreicheren Standorten ist die Nachfrage auch an der Ostsee groß. So wie am Schönberger Strand. Die Mischung aus Sandstrand, hochwertigen Immobilien und Geschäften vor Ort zöge Gäste an, sagt Sachverständiger Heimel. Demnächst soll die Bahntrasse nach Kiel wiederbelebt werden: "Damit würde die Verkehrsanbindung noch besser, was zu weiteren Wertsteigerungen führen dürfte."

So viel kosten Ferienimmobilien
Gemeinde/StadtInsel/RegionPreis pro Quadratmeter
(2012 in Euro)
Preisentwicklung
pro Jahr
(2009–2012, in %)

Preistrend 2013/14 

HausWohnung
Ostsee (Festland)
AhrenshoopFischland-Darß-Zingst410033506,3leicht steigend
PrerowFischland-Darß-Zingst330024005,8leicht steigend
ZingstFischland-Darß-Zingst320027008,4stark steigend
Born auf dem DarßFischland-Darß-Zingst260025506,1leicht steigend
BoltenhagenNordwestmecklenburg225025004,2leicht steigend
Timmendorfer StrandOstholstein210027505,4leicht steigend
KühlungsbornBad Doberan210026508,6stark steigend
Schönberger StrandPlön1600k.A.2,6stabil
RerikBad Doberan155025506,1leicht steigend
HeiligenhafenOstholstein145014002,1stabil
Ostsee (Inseln)

 

Hiddensee

Hiddensee285032501,6stabil
Heringsdorf (mit Ahlbeck u. Bansin)Usedom235037505,7leicht steigend
BinzRügen200028007,1leicht steigend
GöhrenRügen195024005,2leicht steigend
GloweRügen185022007,1leicht steigend
ZinnowitzUsedom185027505stabil
PoelPoel17001500–1,6stabil
FehmarnFehmarn145013003,2stabil
BaabeRügen145023000stabil
UmmanzRügen140013004,2stabil

Carsten Anders aus dem nahe gelegenen Hohenfelde kaufte mit dem familieneigenen Immobilienunternehmen vor 15 Jahren einen Teil des ehemaligen Kurparks hinter der Strandpromenade. Acht Ferienhäuser mit 40 Wohnungen hat das Unternehmen hier hochgezogen, sieben Millionen Euro investiert. Zehn Wohnungen hat es mittlerweile für bis zu 3000 Euro pro Quadratmeter verkauft. Die übrigen 30 werden vermietet. "Schon mit 150 Tagen Auslastung pro Jahr erreichen wir dank günstiger Baukosten acht Prozent Rendite", sagt Anders.

Ähnlich gute Anlagechancen für Käufer sieht Sachverständiger Heimel in der Kieler Bucht, wo Baugrundstücke händeringend gesucht werden. Von schwierigen Standorten würde er hingegen die Finger lassen, selbst bei Preisabschlägen. "Im Vergleich zu solchen Lagen ist die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns viel interessanter", sagt Heimel. Die Preise seien dort oft noch niedriger, die Lebenshaltungskosten geringer: "Dazu kommt eine neue Infrastruktur."

Vorpommern: Natur pur

Zehn Jahre hat Monika Credner gesucht. 2001 wurde sie fündig, in Born auf dem Darß, Teil einer Ostseehalbinsel im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Ein heruntergekommenes Fischerhaus ohne Strom und Wasser hatte es ihr angetan, nur wenige Schritte vom Bodden entfernt, einem nachgelagerten Küstengewässer. Credner kaufte es für sich und ihre Familie und nennt den Kauf eine der besten Entscheidungen ihres Lebens. Nach zwei Renovierungen bietet das reetgedeckte Haus mit Fußbodenheizung und Bädern Komfort und Charme. Das Dachgeschoss bewohnt Credner mit Familie. Das Erdgeschoss hat sie aufgeteilt: Für die Einzimmerwohnung zahlen Gäste ab 50 Euro pro Nacht, die größere Zweizimmerwohnung kostet ab 80 Euro. Urlauber kommen fast immer, "nur im November, Februar und März ist es etwas ruhiger".

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